Titel: Messias Maschine (orig The Holy Machine)
Serie: —
Autor: Chris Beckett
Übersetzung: Jakob Schmidt
Aufmachung:Taschenbuch mit Klappen
Seiten: 332
Format: 12,5 x 2,2 x 19 cm
Verlag: Knaur.
Erscheinungsdatum: Juli 2012
ISBN-13: (Amazon) 978-3426511190
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Inhalt:
Der Protagonist Georg Simling lebt mit seiner Mutter Ruth in der Stadt Illyria, einem Technokratiestaat der sich nach der sogenannten Reaktion, einem weltweiten Aufstand der Religionen, zwischen dem Balkan und dem Mittelmeer gebildet hat. Die Einwohner dieses Stadtstaates sind Wissenschaftler aus allen Teilen der Welt welche sich hier ein kleines Utopia geschaffen haben. Die Arbeit wird von Robotern oder Gastarbeitern aus den umliegenden Staaten erledigt.
In der Ich-Perspektive schildert George der 22 jährige Dolmetscher sein einfaches Leben in dem es ihm außer an Zuneigung und Freunden an nichts mangelt. Seine Mutter, Wissenschaftlerin für künstliche Haut, verstört von dem Erlebtem der Reaktion in Chicago, zieht sich immer öfter in den SenSpace zurück, eine virtuelle Realität die über einen speziellen Anzug vollsensorisch wahrgenommen werden kann. Immer häufiger kommt es vor das George seine Mutter, welche er selbst immer nur Ruth genannt hat, abends völlig entkräftet aus dem SenSpace Anzug holen und ins Bett bringen muß.
Eines Tages lernt er die gleichaltrige Marija Meicic kennen, die sich im Auftrag der Regierung bei ihm und seiner Mutter wegen eines verschwundenen Hausroboters erkundigt und ihn zu den Treffen der holistischen Liga einlädt. Bei diesen Treffen wird über Religion und den Glauben, welcher in Illyria verpönt ist da sich die Existenz eines Gottes nicht beweisen lässt, gesprochen und für George neue Fragen über das Leben aufwirft.
Gleichzeitig wird er auf eine neue Roboter Generation aufmerksam die HESVEs, Hochentwickelte sinnliche Vergnügungseinheiten, die mit lebender Haut und selbstentwickelnder Intelligenz ausgestattet sind. Er verliebt sich in eines dieser Modelle namens Lucy welches George im HESVE-Haus eine Art Roboter Bordell besucht.
Die neuen Denkansätze die George von den Treffen der Holistischen Liga mitbringt teilt er bei seinen Schäferstündchen mit der Selbstentwickelnden KI Lucy, welche daraufhin beginnt sich selbst wahrzunehmen.
Als es bei einer Demonstration für Religionsfreiheit, von Gastarbeitern aus den Theokratischen Nachbarländern, zu Todesfällen durch Roboter kommt beschließt die Regierung Illyrias die Gehirne der Roboter alle sechs Monate zu löschen.
Nun sieht sich George zum Handeln gezwungen will er doch die Persönlichkeit der synthetischen Lucy in welche er sich verliebt hat nicht verlieren und flieht mit ihr in die religiösen Nachbarländer Illyrias. In welchen Roboter gnadenlos verfolgt und zerstört werden sind sie doch ein Frevel an Gottes Schöpfung. Doch kann er im Exil glücklich werden ?
Erläuterungen und Kritik:
Mit George Simling als „Erzähler“ in seinem ersten Roman gelingt es Chris Beckett eine vielversprechende Figur zu erschaffen. Jedoch fehlt ein wenig in der Motivation.Die einzelnen Szenen sind interessant und gut gestaltet aber es fehlt der Bezug zur Hauptstory. Da wäre die Begegnung mit dem schmierigen Geschäftsmann im roten Zimmer, die Treffen der Holistischen Liga, Die Wandertour mit der AMG oder sein kurz erwähnter Vater der bei einem Experiment zur Diskontinuierlichen Bewegung tödlich verunglückte. Auch die Geschichte seiner Mutter läuft nur so nebenher und hat keinerlei Bezug. Also wird die schöne aber eigentlich kurze Liebesgeschichte mit der Religion gestreckt.
Der eigentliche Faden bezieht sich auf die Frage des Glaubens und des Mensch oder auch Ichseins auch hier wird vieles angesprochen und regt zum Denken an, aber letztendlich dient es dazu verschiedene Geschichten zusammenzuhalten.
Zur Aufmachung
Das Format gefällt mir ganz gut (ist gut mit einer Hand zulesen), ein Taschenbuch mit Klappen, ich mag Klappen ich nutze sie als Lesezeichen und sie sind bei mir eher zerknickt als der Buchrücken. Das Cover wirkt geheimnisvoll obwohl den Leser die Haarfarbe irritieren wird. Des weiteren ist auf jeder Kapitelseite eine dünne Zeichnung von drei miteinander verbundene Zahnräder abgebildet die sich so nie bewegen könnten.
Die Kapitellänge ist angenehm und verleitet dazu “mal schnell” noch eins zulesen.
Inhaltlich werden die Themen Religion und Technologie zwar angeschnitten aber zu oberflächlich behandelt. Dennoch regt das Buch zum nachdenken an.
Fazit:
Interessante aber leichte Unterhaltung mit wenig Tiefgang. Als Buch für zwischendurch zu empfehlen aber nichts was man gelesen haben muß.
Vielen Dank an den Knaur.-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
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[30/[SIZE=3]40[/SIZE]] - Handlung
[20/[SIZE=3]40[/SIZE]] - Stil
[8/[SIZE=3]10[/SIZE]] - Aufmachung
[8/[SIZE=3]10[/SIZE]] - Preis/Leistungs-Verhältnis
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