Ritterturniere & Gruppenkonstellation

Ein Problem, dass leider durch die extreme Vielfalt der Charaktere im DSA4-Systrem immer stärker wird, ist die Teilnahme an einem klassischen Ritterturnier.

Früher, als die meisten Heldengruppen immer noch überwiegend aus Kriegern, “Abenteurern”, Elfen und max. einem Magier bestanden, waren Ritterturniere, wie z.B. im Abenteuer “Verschwörung von Gareth” durchaus interessante und abwechslungsreiche Plots.
Die meisten Spieler konnten dabei ihre Chars endlich in einem fairen Wettbewerb antreten lassen und gegen bekannte NPC oder gar gegen eigene Mitspieler wettstreiten.
Die Zahl der Spieler, die aufgrund eines unpassenden Chars nur zuschauen durften, waren eher gering.

Mittlerweile ist jedoch die ausufernde Vielzahl an unterschiedlicher Chars bei solchen Turnieren eher ein Hemmnis. Jetzt kann es durchaus passieren, dass von einer sechköpfigen Spielergruppe tatsächlich nur ein oder zwei Chars am Turnier teilnehmen können, während der Rest zum Zuschauen verdammt wäre.

Wie regelt ihr solche Abenteuer?
Lasst ihr Turniere in diesem Fall einfach weg?
Oder spielt sie trotzdem durch (evtl. verkürzt) und lasst die übrigen Spieler eben zuschauen?
Oder aber lasst ihr die anderen Spieler NPC übernehmen, die dann anstatt der regulären Helden ins Turnier geführt werden?

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Im Bezug auf das Abenteuer “die Zuflucht”, indem ein solches Turnier zu spielen ist: Arrangier, wenn nicht schon vorhanden andere Attraktionen drum herum. Wenn die Edlen feiern, wollen auch die Bauern ihren Spaß haben!
(wenn dies auch im irdische Mittelalter anders gewesen sein mag, so gilt es doch zumindest für Aventurien :wink: )
Vvielleicht richten sie ihre eigenen Spiele aus, wohl weniger auf Kampf, als viel mehr auf Spass ausgerichtet.

(Man möge sich an Kindergeburtstagsspielen orientieren, zumindest Sachen wie Topfschlagen oder ähnliches lassen sich sicher auch für DSA adaptieren :smiley: ).

In “Die Zuflucht” finden zum Beispiel auch ein Geländelauf und ein Messerwerferwettbewerb statt, beides Sachen, bei denen Streuner und “weniger edles” Volk ihre Fähigkeiten messen können.

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Man muss den Anderen halt auch etwas zu tun geben, auch wenn es nichts mi dem turnier zu tun hat. Oder man lässt, zumindest für die Dauer eines Kampfes, die übrigen Spieler in die Rolle eines NPCs schlüpfen und den Kontrahenten des SCs spielen. Dann kann man auch mehrere Kämpfe parrallel abhandeln und das ganze geht schneller von Statten.

Bleibt tapfer,

puck

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Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

So wie von [COLOR=“LemonChiffon”]puck beschrieben haben wir es auch im JdF gehandhabt.

Bei uns übernehmen die “Nicht-Kämpfer” während eines Kampfes immer die NSC-Kämpfer und spielen diese gegen die SC`s. Das entlastet den Meister und die Nicht-Kämpfer-Spieler sind beschäftigt.

Außerdem denke ich auch, dass es auch Attraktionen für Nicht-Kämpfer während eines Turniers geben kann (Bardenwettstreite (“Weiden sucht den Superstar”), Bogen- und Wurfwettbewerbe, Gauklerbelustigung für das Volk, … ) oder man beschäftigt die Nicht-Kämpfer durch andere Rahmenhandlungen.

Gruß
Graf Albin

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Weglassen würde ich sie nicht - entweder würde ich den anderen Charakteren an anderer Stelle etwas zu tun geben (ein Diebstahl von Ausrüstungsgegenständen, ein Hinweis auf Betrug, dem die Nichtkämpfer nachspüren,…), oder ich würde sie in eine Kneipe stecken und deren Spieler bitten, NSCs zu übernehmen. Oder aber sie andere SC führen lassen, die man damit auch schon mit der Gruppe in Berührung gebracht hat, sollte es zu überraschenden Todesfällen kommen…

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Spüren die Charaktere den Diebstählen nach oder begehen soetwas ? :smiley:

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Sehe ich ähnlich (wie sonic, nicht wie Gordi :wink: ).

Im Grunde sollte es natürlich auch bei einem Ritterturnier eine gewisse Rahmenhandlung geben. Bei “Verschörung von Gareth” war es eben die Verschwörung, die die Helden auf Trapp hielte.
Bei anderen Turnieren muss halt auch etwas ausserhalb des Turnierplatzes passieren, damit alle ihren Spaß haben.
Trotzdem bleiben natürlich dann noch die Wettkämpfe, die durchaus eine gewisse Zeit beanspruchen können (auch bei DSA4 dauern die Kämpfe ja etwas länger).
Hier kämen dann drei Varianten zum Einsatz, die jeder Spieler selbst entscheiden kann.

  1. Man spielt einen anderen NPC oder eigens neu entworfenen Char
  2. Man spielt immer den Gegner des gerade kämpfenden Helden (immer abwechselnd, so dass jeder Spieler mal in den Genuss kommt).
  3. Man macht gar nichts von beiden, sondern konzentriert sich komplett auf den eigenen Char. Und wenn der halt nicht kämpft, dann kämpft er eben nicht. Aber er kann ja von der Tribüne aus zuschauen und evtl. den ein oder anderen NPC kennen lernen, sprich etwas Rollenspiel betreiben, während sich die kämpfenden Helden auf dem Platz die Rübe einhauen.

Ich denke, damit könnte man die meisten zufrieden stellen. Und etwas Rücksicht auf andere Spieler hat ja in einer Spielrunde niemals geschadet.

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Nimm nicht nur Kämpfe, sondern alle Wettstreite. Ich denke, jeder Held hat eine eigene Spezialisierung.

Warum sollten nicht alle Helden “ihren Auftritt” bekommen? Der Ritter nimmt natürlich am Lanzenturnier teil, der Bogenschütze an eben einem solchen Wettbewerb etc. Und damit den anderen Spielern nicht langweilige wird, machen die auch da jeweils als NSC mit. Edit: lustig stelle ich mir das bei den Diebstählen vor :slight_smile:

Als Nachteil könnte man sehen, dass die Turniere dann länger dauern (also in Spielabendzeit).

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Mit Wettkämpfen meinte ich natürlich alle Disziplinen. Also auch die Schuss-und Wurfwaffen. Genauso wie auch evtl. Bardenwettbewerbe, Boxkämpfe und Seilhüpfen :wink:

Über die Zeit, die dann solch ein Turnier beansprucht, mache ich mir da weniger Sorgen. SOLANGE auch die Spieler ihren Spaß daran haben…

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Voltans Frage hier hatte auch einen praktischen Hintergrund:
Unsere Gruppe, bestehend aus Thorwaler, Weißmagier, Draconiterin, Säbeltänzerin, Maraskaner Söldner(?) und Hexer verschlug es in Begleitung eines jungen Adelingen nach Gareth zur Teilnahme am kaiserlichen Turnier.

Und wir hatten uns dazu entschlossen, einige der genannten Vorschläge aufzugreifen:
Die Spieler des Magiers, des Hexers und der Draconiterin hatten Alternativcharaktere vorbereitet, die an einzelnen Turnierdisziplinen teilnehmen konnten - und wann immer ein Spieler nichts zu tun hatte, übernahm er NSCs. Die eigentlichen Charaktere wurden anderweitig beschäftigt (Hexenfest, Ordensaufgaben, …), da keiner von uns wirklich Lust hatte, ständig zwischen Charakteren hin und her zu wechseln.
Säbeltänzerin, Thorwaler und Maraskaner nahmen an einzelnen Disziplinen teil.

Fazit: Wir werden dieses Experiment nicht wiederholen, da wir alle daran weniger Spaß hatten als erwartet.

Die Gründe dafür mögen vielfältig sein, ich kann und will nur meine Gründe schildern:
Als Spieler des Hexers hatte ich es recht einfach - mein Charakter hatte mitten während des Turniers Termin für ein hexenfest - wohin er sich verabschiedete und somit (spieltechnisch) aus dem Weg war. Ich trat mit einem zyklopäischen Krieger zum Turnier an. Im Turnier selbst war der Charakter auch sehr gut zu spielen - leider aber auch nur da: Am Ende des Turniertags wäre normalerweise der klassische Gruppenabend gefolgt - die Gruppe wäre allein oder mit passenden Turnierteilnehmern um die Häuser gezogen. Natürlich fiel mein Charakter in die Kategorie “passende Turnierteilnehmer”, aber trotzdem blieb er eher ein Fremdkörper - er hatte vorher keinen Bezug zu den eigentlichen Charakteren und es war klar, dass er am Ende des Turniers auch wieder verschwinden würde. Somit blieb das alles etwas artifiziell. Des weiteren hing auch mein herzblut nicht so sehr an dem Charakter - ob Turniersieg oder -niederlage war für mich nicht so sehr von Bedeutung.
Außerdem kam der Rest der Gruppe ja nicht ohne Beziehungen nach Gareth. Sie trafen dort alte bekannte und Verwandte, die sich gern an alte Geschichten erinnerten - Geshcichten, in denen der Alternativcharakter nciht vorkam. Auch wurden sie von diesen Personengruppen eingeladen - und gute Gründe, warum nun da auch ein fremder Krieger von den Zyklopeninseln dabei sein sollte fanden sich zwar schon, blieben aber unbefriedigend.

Und was das Würfeln für die NSCs betrifft - klarwar das am Afang lustig und entlastete den Meister - aber nur zum Würfeln kommen wir ja dann doch nicht zusammen…

In der Summe muss ich sagen, dass wir etwas gelernt haben - Turniere machen nur dann Spaß, wenn alle Spieler mit ihren normalen Charakteren irgendwie eingebunden sind. In einer Gruppenkonstellation wie unserer wäre es vermutlich besser, das Turnier erzählerisch abzuhandeln oder nur mit den Krieger-Charakteren zu spielen - eine Lösung die wir, soweit ich das jetzt überblicke - beim nächsten Mal wählen werden.

Habt ihr tatsächlich auch bei längeren Turnieren mit o.g. Lösungen gute Erfahrungen gemacht oder waren die Turniere, die ihr so gespielt habt, nur kurze Intermezzi?

AW: Ritterturniere & Gruppenkonstellation

In einer selbsterstellten Kampange hat sie sogar mit einem großen Turnier begonnen. Da ich nicht wusste womit meine Spieler aufwarten würden(jede Charakterklasse war frei), habe ich ein ‘Turnier’ erschaffen das über 2 Wochen im Spiel stattgefunden hat. Soweit ich mich erinnere gab es 10 verschiedene Wettkämpfe an denen wirklich jeder Teilnehmen hätte können(wie sich herausstellte, hatte ein Spieler einen Borongeweihten gespielt, der konnte leider nirgends Teilnehmen, hat sich die Zeit aber anders, sehr gut vertrieben). Drumherum, hatte ich zahlreiche andere Attraktionen entworfen und ungefähr 2Dutzend(ja wirklich 2Dutzend) miniabenteuer in der Stadt(ich weiß nicht mehr welchexDD müsste ich nachschauen) erstellt, an denen sich Spieler erfreuen konnten, die im Turnier nichts zu tun hatten.
Tatsächlich war das Turnier der Aufhänger der Kampange und ermöglichte es so, den Charakteren der Spiele sich kennen zu lernen. Am Ende hatte sich eine gut zusammengeschweißte Truppe gebildet, die sich während diesen 2Wochen aus so manche Schwierigkeit gerettet hatte.

Ansonsten gehe ich halt dazu über Turniere flexibel zu machen, so dass wirklich jeder etwas zu tun hat. Da wir bei uns die Abenteuerbücher höchstens als Inspirationsquelle anfassen, kann ich schwer sagen, wie man mit Turnieren umgehen soll, die festgelegt sind.
Meine Methode ist zwar mit viel Auffwand verbunden, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Hingegen die Methode zu wählen, das Spieler ihre Charaktere ‘abschieben’ und eine Weile einen NSC spielen, würde ich nicht wählen. Besonders aus den von Sonic genannten Gründen.

Lieber wechsele ich zwischen den einzelnen SCs oder kleinere SCGrüppchen, sammt den Schauplätzen.

AW: Ritterturniere & Gruppenkonstellation

Spieler NSC überlassen halte ich in einem solchen Fall auch für eine einigermaßen unglückliche Lösung. Warum? Gerade bei DSA ist der Plot doch sehr vorgegeben. Ich halte es daher für besser, NSC nicht durch Spieler zu übernehmen. Es sei denn, sie sind so unwichtig, dass der Spieler durch seinen Einsatz mir nicht den Plot sprengt, was gerade bei DSA ein Problem sein kann, oder es sinnvoller wäre, ihn gleich einen komplett anderen Nebencharakter für dieses Abenteuer spielen zu lassen.

Dem munteren NSC an Spieler verteilen und die dann mal für ne halbe Stunde oder Stunde bei nem Turnier diesen und dann später jenen NSC zu mimen, grenzt für mich an fortgeschrittene Schizophrenie. :wink:

AW: Ritterturniere & Gruppenkonstellation

@Meister 2.1b:
Die von Dir beschriebene Methode ist natürlich super - allerdings ist sie sehr aufwändig. Gerade wenn das Turnier aber nur der Einstieg in eine längere Kampagne ist, quasi dem Versammeln der Charaktere und dem Legen der ersten Plotspuren dient, ist es vielleicht doch etwas viel. Schließlich hat unser Meister auch sonst genug zu tun. Aber klar - mit zig Nebenquests könnte man auch unsere Gruppe in der Originalbesetzung einbinden - natürlich mit dem neuen “Problem”, dass die Gruppe extrem fragmentiert sein dürfte. Ein Teil nimmt am Turnier teil, ein anderer löst Problem X, der zweite klärt Mordfall Y und ein dritter nimmt an einer Feier teil. Für einen Gruppenabend auch schwierig.

Aber ich stimme Euch zu - die Lösung die wir versucht haben, war offensichtlich für uns nicht das Gelbe vom Ei. Allerdings gab es ja auch durchaus Stimmen, die uns diesen Weg empfahlen - mich würde ehrlich gesagt auch interessieren, warum es bei denen klappte und bei uns nicht! Unterschiedliche Spielertypen?

Vor allem, da wir uns ín der Gruppe ja bewusst für diesen Versuch entschieden hatten - es wurde uns ja nicht oktroyiert!