Integras Kritik von 1984 hat mich an etwas erinnert:
Ein weiteres Buch aus der Reihe der Dystopien, die man gelesen haben sollte, ist die 1932 erschienene
[SIZE=3]Schöne neue Welt (Brave New World)[/SIZE]
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[SIZE=3] von Aldous Huxley[/SIZE]
[SIZE=2] Kurzzusammenfassung:[/SIZE]
[INDENT] Der Roman spielt im Jahr 632 nach Ford (dem “Erfinder” der Fließbadarbeit) Die Welt wird regiert durch die Mitglieder des Weltaufsichtsrats, die die Stabilität der Gesellschaft garantieren. Diese Stabilität gründet sich auf einem Kastensystem mit 5 Kasten, wobei die Mitglieder der Alphas und Betas das System kontrollieren, während die Gammas, Deltas und Epsilons die Arbeiter stellen. Die Einteilung in die Kasten erfolgt bereits bei der Geburt, wo die Embryos nach Intellegenz selektioniert und konditioniert werden. Auch im weiteren Leben werden die Mitglieder aller Kasten nach 3 Grundsätzen konditioniert:
[ul]
[li]Man ist zufrieden, dass man eben dieser Klasse angehört, und keiner anderen.[/li][li]Alle Klassen sind unverzichtbar für die Gemeinschaft.[/li][li]Man kann nur in der Gemeinschaft glücklich sein, Einsamkeit ist etwas Schlechtes.[/ul]Die gesellschaftlichen Normen fordern ständig wechselnde Sexualpartner, Liebe und Leidenschaft hingegen wurden abgeschafft, da sie nach der geltenden Meinung die Stabilität gefährden. Kunst und Literatur wurden durch “Feelies” ersetzt, ein Kino, das auch Gefühle überträgt. Die Handlungen der Filme sind dabei allerdings bedeutungslos, da Leid und andere negative Gefühle nicht vorkommen und die Filme größtenteils pornographisch sind. Probleme kommen auch in der wirklichen Welt kaum vor, wenn doch lassen sie sich durch Einnahme einer Droge namens Soma, die einen glücklichen Urlaub von der Realität ermöglicht, leicht beseitigen.[/li]
Insgesamt darf man sich die Welt aber (im Gegensatz zu 1984) nicht als Diktatur vorstellen, die Regeln garantieren den Bewohner ein glückliches und friedliches Leben - nur dem Betrachter zeigt sich das Grauen hinter dieser Gesellschaft.
In dieser Umgebung wird nun die Geschichte von 2 Alphas erzählt, die - verkürzt gesagt um nichts vorwegzunehmen - trotz allem nicht in das ihrer Kaste angemesse Lebensgefühl passen.
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Kritik:
[INDENT] Es ist zugegebenermaßen länger her, dass ich dieses Buch zuletzt gelesen habe und damals auch nur auf Englisch. Daher kann ich keine Aussagen über die deutsche Übersetzung treffen, es soll jedoch unter älteren Ausgaben ein paar sehr schlechte geben.
Ich würde dieses Buch aber, wie schon oben geschrieben, jedem ans Herz legen. Gerade im vergleich mit 1984 zeigt es eine andere Zukunft, die jedoch bei näherer Betrachtung keinen Deut besser. Und gerade wenn man an Dinge wie Praeimplantationsdiagnostik und das Streben, Glück durch Konsum zu erreichen dankt, scheint mir trotz seines Alters dieses Buch nicht weniger aktuell zu sein als 1984. [/INDENT]