Ahoi!
Ich weiß ich begebe mich auf dünnes Eis (bislang alleine) ein komplettes P&P aus dem Boden stampfen zu wollen, da es bisweilen eine astronomische Menge an ausformulierten und noch ausstehenden Regeln sind.
Bisher habe ich seit September vergangenen Jahres jeden Tag knapp 2 Stunden (zzgl. der Mittagspause auf der Arbeit) daran gesessen und HEUTE bin ich zum ersten Mal auf den Trichter gekommen mich zu Fragen, OB sich überhaupt ein ausreichendes Publikum für meine P&P Idee finden lässt.
Kurze Vorgeschichte:
Angefangen hat es damit, dass ich mich nach berufsbedingtem Rückzug vom RP wieder nach Action gesehnt habe. Ich habe 6 Jahre lang Shadowrun 4 gespielt. Es war immer mein Lieblingshobby, weil: es ist offline, man pflegt Umgang mit Freunden und man ist zusammen bekloppt, kreativ und noch vieles mehr. Da ich gegenwärtig keine Gruppe finde, dachte ich mir, ich könne ja mal für meine Homies ein neues Shadowrun Setting entwerfen.
Schnell stellte sich heraus, dass ich mit der Arbeit allein auf weiter Flur stand (was absolut nicht schlimm ist, weil ich Herausforderungen immer gerne annehme). Desweiteren merkte ich, dass ich für das, was ich realisieren wollte mit Shadowrunregeln nicht weiter komme. So habe ich mich immer mehr von Shadowrun entfernt und bin nun an dem Punkt angekommen an dem ich überlege ein vollständig neues RPG daraus zu machen und es vielleicht, wenn es gut ankommt, zu veröffentlichen.
Das Thema ist schwierig zu umschreiben, da es fast alles sein kann. Aber ich versuch es erstmal.
die Spielwelt und Geschichte:
Die Welt ist weitestgehend durch globale Erwärmung und eine katastrophale Fehleintscheidung vor einem Meteoriteneinschlag hinüber. Auch hat sich (quasi parallel dazu) eine KI wieder selbstständig gemacht und war ungemein sauer auf die Menschen, die ja eh nichts besseres zu tun haben als sich gegenseitig abzumurksen. Daraufhin übernahm sie große Teile der Matrix,infiltrierte die “Gehirne” von Drohnen und grillte etliche Hacker bevor die Menschheit der Matrix mittels EMP den garaus machte. Nach Jahrzehnten technischer Dunkelheit begann man den Wiederaufbau. Auch haben die Menschen ins Weltall out-gesourced. Manche Megakons haben ordentlich Schotter in die Hand genommen und einige wenige, dafür gigantische Raumstationen gebaut, die nicht nur ihre Mitarbeiter, sondern auch ihre Kunden (wie praktisch) beherbergen können. Gegen Bares natürlich. Durch Terraforming wurden bereits einige neue Welten erschlossen und man kann nun ohne weiteres durchs All reisen, Cryostase und Hyperraumreisen sei Dank. Minenkolonien auf weit entfernten Planeten kommen immer häufiger vor.
Auch hat der Mensch Roboter und Androiden wieder für sich entdeckt. Als Arbeitskraft und Diener mit abgespeckter KI, verrichten diese billigen Weltraumarbeiter als Schiffstechniker, Bauarbeiter, Sicherheitspersonal, uvm. ihren Job. Denn anders als den Menschen kümmert diese “Lebensform” das Vakuum wenig.
Auch andere organische nichtmenschliche Lebensformen sind bereits entdeckt worden. Darunter eine Alienrasse die in der Lage ist, DNA aus kürzlich verstorbenen Lebewesen zu extrahieren, zu bearbeiten und in ihr eigenes Erbgut einzubauen. Diese “Aliens” können die Evolution fast nach belieben vollziehen und sogar ihre Gestalt wandeln.
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Und ab hier übernimmt man quasi das Steuer als Charakter.
Man hat nicht nur die Shaddowrun-typischen (Meta-)Menschen als spielbare Charaktere zur Auswahl, sondern auch Roboter, Androiden und o.b. Aliens.
Bis auf letzt-genannte besitzt jeder Charakter zu Beginn (je nach gewähltem Lebensstil) ein mehr oder weniger gut ausgerüstetes Raumschiff der kleinsten Bauklasse. Wobei Roboter und Androiden durch ihren energieeffizienten Lifestyle nur eine Blechbüchse mit Steckdose und Werkbank benötigen.
Die Aliens werden meistens als blinde Passagiere in größeren Raumschiffen mitgeschleppt, oder haben sich bereits “ihre Sporen verdient”.
Jede Charakterrasse hat ihre Vor- und Nachteile.
Die Menschen haben durch die Sache mit der KI damals immernoch gehörig Bammel vor Cyberware, deswegen greifen sie lieber auf die wesentlich teurere Bioware zurück. Dafür sind es Menschen mit denen man am häufigsten in sozialen Proben zu tun hat. Hier greift der Spruch “gleich und gleich gesellt sich gern”. Menschen haben im Gegensatz zu den anderen beiden Rassen keinerlei (oder die metatyp-bedingten) Abzüge in sozialen Proben. Auch sind Raumschiffe, Raumanzüge und alle bekannten technischen Geräte auf menschliche Bedienung ausgelegt (schlecht für Aliens).
Roboter und Androiden sind wesentlich stärker als Menschen und Aliens. Auch macht ihnen die Exposition im Weltall nichts aus, solange sie die richtige Ausrüstung und kein Leck haben. Dafür können sie sich nur sehr kostenintensiv mit elektronischen Einbauten wie technischen/medizinischen Geräten und Waffen ausrüsten und müssen ständig ihren “Akkustand” im Auge behalten, denn anders als Menschen und Aliens benötigen sie manuelle Aufladung der Ausdauer. Wo ein Mensch sich hinsetzt und rastet, muss sich der Roboter “ans Ladekabel hängen”.
Roboter haben zudem enorme soziale Abzüge. Jeder der versucht hat einen langsamen Computer durch bloßes Anschreien zu beschleunigen, weiß was ich meine. Diese Abzüge können sich geringfügig verringern, wenn sich die KI weiterentwickelt (je länger der Spieler den Charakter spielt).
Aliens sind die Verwandlungskünstler unter den Charakteren. Sie können sich sehr schnell in eine gewünschte Richtung weiterentwickeln und sich so auf ein paar Bereiche spezialisieren. Dafür gibt es jedoch auch soziale Abzüge, weil ihnen von menschlicher Seite immer das Klischee des animalen Wesens anhaftet und keiner sich so wirklich traut mit ihnen zu reden, WENN man es denn verstünde, was dieses schleimige, knochige Ding von einem will.
Soviel zu den Charakteren. Weiter mit der Spielmechanik:
Die Gruppe soll sich nicht immer durch einen Johnson dazu genötigt fühlen einen Auftrag zu erledigen. In meiner Spielvariente soll die Größe der “Spielwelt” ausgenutzt und zur Eigeninitiative aufgerufen werden. Die Spieler können sich überlegen ob sie eine Minenkolonie, deren Funkspruch sie gerade erhalten haben gegen die Gegnermassen unterstützen wollen, oder sich lieber klammheimlich einschleichen, während die Koloniesecurity beschäftigt ist Erz klauen und es irgendwo am A**** der Galaxie für einen Haufen Schotter wieder verticken.
Oder jemand hat gehört das ein Frachter havariert ist und man ja mal gucken könnte ob da nich was zu holen ist.
Das erfordert für Spielleiter ggf. improvisationstalent, aber man kann sich trotzdem gut was zurechtlegen, egal wie sich die Spieler entscheiden.
Ich habe sntatt dem Karmasystem ein Level-System benutzt. Hier heißt der Spaß Veteranenlevel. Der steigt nicht, wie vielleicht zu erwarten ist, pro Kill (also nicht nur). Sondern mit jeder erfolgreichen Probe.
Auch besitzen die Charaktere zu Beginn keine Fertigkeiten. Sie können alles von Anfang an (irgendwie). Der Pool besteht am Anfang nur aus Attribut(+Gabe & Ausrüstungsboni). Beim Levelup gibt es dann Skillpoints für Fertigkeiten und Spezialisierungen. Erlernt man eine Fertigkeit (z.B. Feuerwaffen), so beherrscht man automatisch alle “Aktionsfertigkeiten” die diese Überfertigkeit beinhaltet (Das ganze wird jedoch nicht zu overpowered, weil die maximalstufe der Überfertigkeit bei 5 liegt und man seltener Skillpoints für Fertigkeiten bekommt). Aber in jedem Level-up bekommt man 1-2 Skillpoints für Spezialisierungen. Diese können sich nicht nur auf (im Fall von “Feuerwaffen”) eine Waffenart, wie bei Shadowrun, beziehen. Viel mehr soll es rollenspielerische Dynamik ins spiel bringen indem man Spezialisierungen erlenen kann bei denen man schneller zielen oder nachladen kann. In der Nahkampf-Fertigkeit gibt es auch eine Combo-Spezialisierung, oder eine für Parade mit anschließendem Konter.
All das geschieht nicht zwangsläufig mit Würfelbonus, sondern oftmals mit %-Chancen, die der SL dann auswürfelt. So soll man eine (ingame) so komplexe Situation schnell und effizient über die Bühne bringen.
Auch Panzerungsproben sind verändert. Zu Beginn der INI-Runde würfelt man neben INI auch seine Panzerung aus und dieser Wert sinkt im Kampf/Treffer. D.h. man muss nicht ständig würfeln um zu gucken wieviel Schaden man bekommt. Entweder die Panzerung schluckt den Schaden oder eben nicht.
zudem bekommt jeder Spieler zu Beginn des auftrags/ der Kampagne ein Spielkartendeck. diese Karten geben dem Spieler Erfolgsbonus auf seine Proben. Er kann sich entscheiden OB er karten benutzt (ähnlich wie bei EDGE). Wenn ja sagt ihm der SL die Anzahl der Karten die er für den jeweiligen Kampf benutzen muss und zieht diese vom verdeckten Stapel. Der SL macht das gleiche. Besitzt ein Charakter z.b. einen geringen Stärke-Wert, kommt jedoch widererwarten in einen Nahkampf, so kann er sein Würfelergebnis mit den Kartenwerden ausbessern. vorausgesetzt der SL hat keine besseren Karten. Aber es ist zumindest eine Chance.
es gibt jedoch auch Situationen in denen Karten gezogen werden müssen. Das sind zum einen die Hack"n Slay Sequenzen, in denen die gesamte Gruppe sich entscheiden muss ob sie sich der enormen gegnermasse stellt oder lieber den gesammelten Rückzug antritt. Und zum anderen die Bosskämpfe. Die Bosskämpfe sind spezielle Sequenzen in denen nicht nur der Kartenwert sondern auch das Symbol der Karte eine bedeutung hat. Die Zahl gibt wieder den Direktbonus an, das Symbol kann für Angriff, Verteidigung, Technik, oder Heilung stehen.
Ingame kann das sein:
Angriff - Sturmgewehrsalve, Full-Auto Sperrfeuer, Kampfzauber etc,
Verteidigung - Deckungssuche, Stellungswechsel, Rückzug, Ausweichen, Defensive Zauber etc
Technik - Hacken, Schloss knacken, Falle auslösen, Fahrzeug/Drohnenproben, Illusionszauber etc
Heilung - Erste Hilfe, Kameraden aus Schusslinie holen, Heilungszauber etc.
Auch sind die Bossgegner nicht nur der Gruppe ebenbürtig, sondern auch meist besser vorbereitet als die Spieler. das kann bedeuten, dass auch der Bossgegner Fallen vorbereitet hat, oder die Spieler in ein Gebiet voller anderer Gegner lockt und sich danach aus dem Staub macht . . .
Die Metatypen der neuen Rassen sind auch auf mehr oder weniger eindeutige Rollen gemünzt. Es gibt z.b. Roboter die sich hervorragend zum Tank eignen, ein Alienmeta der durch seinen Körperbau perfekt zum Assasinen taugt, oder einen Androiden der durch seine gesteigerten Reflexe ein idealer Pilot sein könnte.
Alles in allem wäre das der Grobe Umriss von meinem Spiel. Ich hoffe ich konnte den ein oder anderen Überzeugen. Und wenn nicht, auch nich schlimm - ist ja auch noch nich feddich,gell?
Doch bin ich auch für jede Art von Kritik offen (oder sogar dankbar), da ich bislang noch nicht besonders viel Feedback erhalten habe (da meine Kollegen im Moment alle im Unistress sind).
Erstmal nen lieben Gruß,
Mordecai