Wie immer kenne ich nur die original Englische Version.
Die Welt ist sehr komplex und der Zuschauer wird ins kalte Wasser geworfen, alles irgendwie zu verarbeiten und auseinanderzuhalten.
Sobald man das nach der Pilotfolge in etwa geschafft hat, wird man mit einer durchaus schönen romantischen Lovestory zu Kriegszeiten und extrem coolen guten wie bösen Charakteren belohnt.
Auch hier möchte ich ungern spoilern und ehrlich gesagt noch “ungerner” einen Roman schreiben um alleine das Anfangsszenario zu erklären.
Ich versuche es daher mit Vergleichen: Die Welt hat Länder und Einwohner, die zur Hauptsache an England und Osteuropa angenähert sind, es existiert aber auch etwas China im Hintergrund.
Von den Charakteren gibt es eine Art Revolverhelden genauso wie eine Art Ninja, Ranger und spezialisierten Zauberer in der Welt. Endlich mal wieder durchaus cool und angemessen unglaubwürdig aber nicht bemüht und pseudo dargestellt, sondern so, wie ein Fantasyleser seine Helden mag. Etwas überzeichnet und besonders gut in ihrer Kernkompetenz.
Krieg, Verfolgung, Rassismus und Vorurteile spielen meiner Meinung nach eine “angenehme” Rolle, also ohne erhobenen Zeigefinger zur Realität und nur wenig direkter politischer Botschaft zur Toleranz, sondern simpel als Teil des World-Building.
Selbstverständlich gibt es gemäß der aktuellen Hollywooddoktrin auch etwas Homosexualität, Schauspieler unterschiedlicher Herkunft (egal wie unlogisch dies durch das World-Building ist) und selbstbewusste und erfolgreiche Frauen. Glücklicherweise in vernünftiger, nachvollziehbarer und identifizierbarer Form ohne unlogische “Wokeness”, sodass die Heldinnen dennoch fehlbar sind und Fehler machen. Und ordentlich eine getachelt bekommen, wenn sie es beim Bösewicht zu weit treiben.
Leider sieht man sowas immer weniger in den aktuellen TV oder Spielfilmproduktionen, daher wird hierdurch Story und Script in meinen Augen besonders qualitativ hervorgehoben.
Ich habe alle acht Folgen à ca. 50 Minuten innerhalb von 24 Stunden durchgeglotzt und lechze nach mehr.
Viel Spass.
PS: Für die Vollpfosten unter den Lesern, die irgendetwas in meinem Review unbedingt hineininterpretieren wollen: Ich bin weder Rassist noch Sexist, mir geht es - auch in der Fantasy und in der SciFi - um eine gewisse innere Logik. Diese wird hier in meinen Augen besonders eingehalten, deswegen erwähne ich das. Ausser das ich mich frage, was so viele dunkelhäutige in einem England/Russland/Bissl China Setting zu suchen haben. Aber auch diese Frage bezieht sich ausschliesslich auf die Logik im Worldbuilding, nicht auf irgend etwas anderes.