Sollte eine Gruppe einen DM entlasten?

Hey ich würde gerne wissen, ob ich bei dem Thema falsch liege:
Ich kenne es so, dass die Spieler mit ihren ansich wenigen Aufgaben, versuchen sollten einen Dm zu entlasten, so gut es geht. In meiner Pathfinder Gruppe habe ich aber jemanden, der sich in Privatgesprächen absolut weigert zum Beispiel irgendwelche Notizen zu machen, da er ja kein Buchhalter sein will. Ich habe aber auch keine Lust, meiner Gruppe alles hinterhertragen zu müssen. Wir haben immer offline gespielt und ich musste bei jeder session am Ende Karten, Handouts, etc einsammeln und habe sie in einem Ordner gesammelt. Darauf habe ich aber keine Lust mehr, da ich als Dm eigentlich schon genug Aufgaben habe. Meine Frage ist, ob eine Gruppe wirklich versuchen soll, den DM zu entlasten und wenn ja bei welchen Themen?

3 „Gefällt mir“

TL:DR Ja

Ich kenne da auch nur so das die Spieler mitarbeiten, sei es um Regeln die sie mindestens für ihre Fähigkeiten wissen sollten oder auch mitarbeiten was die Dokmentation angeht.

Ist das nicht eigentlich selbstverständlich? Wir erzählen gemeinsam eine Geschichte, wollen gemeinsam Spaß haben und schließlich ist das ein soziales Event. Warum sollte da die Organisation, Buchhaltung etc. nur auf den Schultern einer Person lasten? Ich könnte verstehen, wenn man Neulinge nicht direkt mit der vollen Wucht all dessen konfrontiert, was dazu gehört, aber ein mehr oder weniger erwachsener und sozial kompetenter Mensch (was so meine groben Ansprüche an Mitspielende wären) sollte da nach der Einführung mithalten können.

Abgesehen davon, dass sowas auch eine Sache des Respektes ist. Als grundlegende Haltung anderen Menschen und in diesem Fall auch dem Spiel gegenüber. So kann man zeigen, dass man die anderen Beteiligten und deren Mühen wert schätzt und man Interesse und Freude am Geschehen hat.

Ich finde diese scharfe Trennung zwischen Spielenden und Spielleitung in der Verantwortung, sowohl für die Orga, als auch für das narrative Geschehen, sowieso ein absolutes Unding. Ich weiß nicht, warum dieses Bild bei so vielen im Hobby so stark vorherrscht, aber es gehört meiner Meinung nach nicht dazu.

3 „Gefällt mir“

Wer im sozialen Miteinander was soll und was nicht, ist ja immer Einigungssache; dir kann also niemand hier sagen, ob du richtig oder falsch liegst.

Falls du aber an einem Meinungsbild interessiert bist: Ich finde es auch angemessen, wenn die Spielenden versuchen, der SL möglichst viel Arbeit abzunehmen, weiß aber auch, wie verlockend es in der Spielenden-Rolle sein kann, sich bespaßen zu lassen und die unangenehmen Aufgaben anderen zu überlassen (frei nach Homer Simpson ).

Ich denke, wie so oft ist offene Kommunikation wichtig. Gerade Personen, die selbst nicht leiten, unterschätzen vielleicht oft, wie viel Mühe ihre SL in eine Sitzung steckt, und verstehen es gar nicht, wenn jemand von ihnen erwartet, dass sie ihre Freizeit mit lästigen Fleißarbeiten verbringen.
Auf der anderen Seite weiß die SL aber auch nicht, wie schwer wem welche Aufgaben fallen. Vielleicht denke ich als SL, es sei doch wirklich nicht zu viel verlangt, wenn eine Spielende die Koordination von Terminen oder das Führen von Sitzungsprotokollen übernimmt, aber möglicherweise ist das eben etwas, was dieser Person sehr schwer fällt.
Vielleicht ist deinem Spieler Buchhaltung ja ein Graus - gibt es andere Dinge, die er übernehmen will? Koordination von Terminen, Nachschlagen von Regeln, Karten zeichnen, als Caller der Gruppe fungieren - es gibt ja etliche Dinge, die er übernehmen könnte.

Sollte wirklich gar keine Bereitschaft dazu da sein, etwas zum Hobby beizutragen, das keinen Spaß macht, mach’ es doch mal genauso und mach’ als SL nur noch das, was dir Spaß macht. Entweder wird die Gruppe immer noch funktionieren, und du wirst feststellen, dass du dir bislang viel zu viel unnötige Arbeit gemacht hast; oder es werden Dinge unerledigt bleiben, die für das Funktionieren der Gruppe wichtig sind - und dann fängt man eben an, die als Gruppe fair zu verteilen.

4 „Gefällt mir“

Spielleiter entlassen? Hä?
Oh, verlesen :sweat_smile:

Auf jeden Fall sollten die Spielenden selbst auch etwas beitragen, und sich Notizen zu machen und ein Recap zu halten ist für mich Selbstverständlich.
Wenn sich Deine Spieler nicht für die Geschichte interessieren, könntet ihr es ja mal mit einer Brettspielrunde versuchen :wink:

4 „Gefällt mir“

Manche wollen alles an den Allerwertesten getragen bekommen. Ja, Spielende sollten ihre SLs auch etwas entlasten. Denn SLs sind die vergessenen Spielenden am Tisch. Wir SLs spielen quasi auch mit, auch wenn unser Part anstrengender und umfangreicher ist. Und wir wollen auch Spaß haben, deswegen machen wir uns die Arbeit ja auch, aber eigentlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn Spielende das nicht verstehen oder verstehen wollen und auch kaum selbst etwas dazu beitragen wollen…Uff ja. So lösen sich, wegen angesammeltem Frust, entweder Gruppen auf oder SLs geben frustriert das Leiten auf. Vielleicht mal ein Gespräch mit der Person führen und wenn sich es nicht bessert überlegen, ob die Gruppe ohne sie funktioniert oder ob man sich den Stress weiter machen will.

meine Gruppe hat da schon eigen was gemacht fürs Recap. Aus der Sicht vom Char vorgetragen was passiert ist. Es ist jedes Mal auch für mich als SL Hammer. Aber vielleicht liegt das daran, dass meine Gruppe fast nur aus SLs besteht. Früher war das auch anders. Da durfte ich alle an die Hand nehmen, ein Recap schreiben und dann nochmal einen Monolog am Anfang jeder Session halten. Ich mache mir hingegen immer Notizen auch als SL, weil man ja auch mal was vergisst.

Ich würde mich da einfach mal fragen, ob so ein Spieler überhaupt meine Zeit als GM wert ist?
Wieso so jemanden überhaupt mitziehen und nicht sofort aus der Gruppe entlassen?

Ich finde viele Leiter stellen das Spielerwohl viel zu oft über das eigene. Dabei ist man doch selbst genau so Spieler, es ist ja ein Hobby und kein Job. Wieso sollte man sich also nervige und undankbare Spieler gefallen lassen?

4 „Gefällt mir“

Man ist eine Spielgemeinschaft am Tisch. Jeder ist ein gleichwertiges Mitglied, aber alle müssen klar haben, dass die meiste Zeit und Arbeit eine SL in das gemeinsame Hobby steckt. Da ist es also das Mindeste, wenn man alles erdenkliche dafür tut, die SL zu entlasten.

  • Mal unwichtigere NPC’s übernehmen, damit die SL keinen Monolog mit sich selber führt.
  • Terminplanung
  • Initiative im Kampf managen

Es sollte selbstverständlich sein, dass sich jede mitspielende Person eigenständig Notizen macht. In erster Linie Notizen an Informationen, die für die eigene Spielfigur wichtig sind. Bei anderen Informationen kann man schauen, ob es jemand anderes in der Runde schon macht.

Falls jemand nur zum Spielabend kommt, um sich von der SL entertainen lassen will, dann sollten aber mal so 500-2500€ für eine Kurzkampagne (Abenteuer über mehrere Abende) gelöhnt werden.

Was man immer wieder hört und sieht ist, dass Spielleiter relativ früh in der Kampagne unter Burnout oder Migräne leiden. Das ist genau das was du sagst, die SL wollen eigentlich einfach gehen, aber wollen nicht noch die Kirsche auf der Sahne einer unangenehmen Unterhaltung wo man sich, im schlimmsten Fall, noch rechtfertigen muss.

Das hatte ich bisher in noch keiner runde, gibts das wirklich? Vor allem kann das ja dann in alle Richtungen gehen.

Ich denke sowas wie “Regeln für seinen eigenen Charakter wissen” ist schon das höchste der Gefühle^^

Ja, na klar gibt es sowas ^^

Moin, ich war anfänglich auch skeptisch. Folgendes wird dafür benötigt:

  • Eine Gruppe vertrauensvoller Menschen
  • Eine Gruppe voller Menschen, die den Spielspaß aller im Fokus sehen
  • Eine Gruppe, die gut improvisieren kann
  • Eine Gruppe, die ein gutes Gespür für NPC’s und Szenen hat

Es kommt immer mal wieder vor, dass sich eine Gruppe trennt. Manchmal ist nur ein SC nicht am Start, während die anderen beispielsweise irgendwo nachforschen o.Ä. In diesem Augenblick kann man schauen, gibt es NPC’s in der Gruppe oder in der Szene, die sich übernehmen lassen.

Beispiel Deadlands: Ein Teil der Gruppe ging in den Saloon, zwei von uns waren mit ihren Charakteren draußen und hielten Wache. Im Saloon gingen die anderen zu einem Pokertisch, um mitzuspielen und mit den Leuten dort zu labern. Der SL beschrieb die anderen NPC’s, neben dem Antagonisten. Da mein Char draußen Wache hielt, übernahm ich einen der “unwichtigen” NPC am Spieltisch. Verwickelte die SC’s in Gespräche, Smalltalk hier, einen Witz dort und ärgern über ein schlechtes Blatt. Dadurch konnte sich der SL voll und ganz auf den Antagonisten konzentrieren. Er musste keine Konversation mit sich selber führen. Szene aufgewertet.

Star Wars: Die Gruppe bestand aus 2 eher kriegerischen Charakteren und 2 diplomatischen. Es erforderte nun, dass die Gruppe kriegerisch vorgehen muss. Die Kriegerischen hatten Soldaten dabei. Die Spielenden mit den Diplomaten übernahmen nun zwei Soldaten, gaben ihnen Namen, füllten sie mit Leben und bereicherten die Kampfszene durch ihr Spiel.

Star Wars: Die eine Hälfte blieb im Orbit auf dem Raumschiff, die andere besuchte eine Gartenparty der High Society. Mein Char war auf dem Raumschiff. Ich erschuf einfach einen x-beliebigen Adeligen/Gut Betuchten und fing mit den SC’s ein Gespräch an. In meiner “Unschuld” frug ich die ein oder andere Frage, die für diesen NPC total logisch waren, aber doch etwas knifflig für den SC war. Es hat allen diebisch Spaß gemacht, diese Szene zu spielen, denn es war nicht als gemeine Stichelei gedacht, sondern als Unterhaltungsmehrwert.

DSA: Während einer Gerichtsverhandlung, bei der ein Teil der SC’s eine wichtige Rolle inne hatten, wurden die Spieler:innen ohne wichtigen Teil mit NPC’s des Gerichts versorgt. Ich erinnere mich nicht gänzlich, ob wir Zeugen, Ankläger oder so waren. Es kam ein kurzes Briefing für den ein oder anderen, für mich nur ein paar Stichworte.

Dark Heresy: Es gab ein Verhör in militärischen Kreisen. Die Spieler, die nicht mit ihren Charakteren dabei waren, übernahmen schnell eine Wache und einen Adjutanten.

Mir fallen gerade nicht mehr Beispiele ein. Es macht unglaublich viel Spaß, wenn das passiert. Es bereichert die Szene ungemein. Falls die SL nicht einverstanden sein sollte, legt sie ein Veto ein. Man bekommt als erfahrene Rollenspieler:in schon ein Gefühl dafür, welcher NPC sich spontan übernehmen ließe.

Was wir auch sehr häufig machen ist, dass wir für eine Szene im Vorfeld herumfragen, wer würde denn welchen NPC übernehmen und spielen, wenn eben nicht jeder Charakter in der Szene anwesend ist.
Wir haben in Dark Heresy an Bord einer Freihändlerin ein Käptn’s Dinner ausgespielt. Schlussendlich war nur ein SC dabei, die anderen waren alle NPCs.

1 „Gefällt mir“

Oh, stimmt so ein Dinner hatten wir auch mal. Wir saßen dabei sogar beim Abendessen am Tisch, in der Küche meiner Eltern. Meine Mutter fand es total witzig, dass da fünf Leute am Tisch sitzen, die gerade Gäste einer Feierlichkeit auf einem Herrenhaus einer südländischen Plantage darstellen und auch die Köchin lobten (meine Mutter). Es hatte ein bisschen etwas von der Teeparty beim Verrückten Hutmacher.

Als Spielerin saß ich auch mal länger daneben und hatte angedeutet, ich könnte diesen unwichtigen NSC hier übernehmen, aber viele SLs wollen das auch gar nicht, haben da Angst ein wenig das Ruder aus der Hand zu geben. In Kämpfen eher, man verteilt die NSC Wächter im Kampf gegen die Horde Goblins.

Ich hatte sogar mal einen Co-SL, der nichts anderes gemacht hat und im Zweifel halt einen anderen, höherrangigen NSC dazu geholt hat. „Chef?? Hier sind so komische Leute…“

Immer geht das leider nicht, weil man nicht genügend Informationen zum Ausspielen vorliegen hat. Wenn man als SL zum Beispiel die Königin und die ihre Beraterin am Tisch hat, während über das Problem geredet wird.

Auf der anderen Seite… wenn zwei meiner Spieler*innen nichts zu tun haben, dann fangen die häufig IT Gespräche untereinander an. Sodass ihnen gar nichts langweilig wird…

Ich denke der DM sollte sicher nicht alles machen und alles an extra Arbeit kostet auch Zeit und kann besser für eine besser vorbereitete Session sein. Wenn jemand zu faul ist sich die Sachen nicht aufzuschreiben sollte der DM dann auch die negativen Effekte als Konsequenz in der Story ruhig ausbreiten lassen. In einem Videospiel tut schließlich auch jeder sein Inventar managen und das sollte hier nicht anders sein zumindest ist das meine Meinung die Spieler sollten auch die Aufgabe haben Handouts so wie weiteres selbst zu ordnen und nicht alles einem oder einer aufbürden das ist die eigene Verantwortung wenn man sich auf ein Rollenspiel einlässt. Zumindest ist das meine Meinung :grinning_face_with_smiling_eyes: