Habe das Spiel in Essen letztes Jahr gespielt. Da ich Backer bin, wollte ich mal schauen, welche Katze ich da im Sack hatte. Es hat mir und meinem Stiefsohn richtig viel Spaß gemacht und er wollte, dass ich es sofort kaufe. Tja, gekauft schon irgendwie, aber noch nicht geliefert…
Die Aufgabe war es, das Geheimnis von Piraten in einer Hafenkneipe aufzudecken. Da hier nicht gekämpft werden musste, war die am sinnvollsten einzusetzende Leittugend Prudence, die vor Allem auch Boni bei der Kommunikation gibt, mehr oder weniger ständig auf dem Feld. Es ging darum, die Gäste und Mitarbeiter der Kneipe nach ihren Geheimnissen auszuquetschen, die im Zusammenhang mit einem vor der Stadt liegenden Piratenschiff stehen. Natürlich wurde jeder Charakter durch die dazugehörende Miniatur dargestellt. Wir hatten einen “Spielleiter” dabei, da die Regelmechanismen bei einem kurzen anspielen sicherlich nicht auswendig gelernt werden können. So hat sich das Geschehen vermutlich auch beschleunigt. Über den Einsatz einer “AI”, die in Form von Karten die Bewegung der anwesenden Charaktere und der “Schatten”, die imaginäre Gegenspieler von Solomon Kane darstellen, durch die Kneipe, die in unterschiedliche Felder eingeteilt war, steuert. Sobald einer dieser Schatten Solomon erreicht hätte, wäre die “Gefahr” in diesem Szenarion gestiegen, was nagtiven Einfluss auf die Fähigkeiten gehabt hätte. Durch ein Szenarioheft ist definiert, welche Karte gezogen wird, wenn Solomon eine aktion durchführt. Auf der Karte ist dann angegeben wieviel Erfolge Solomon braucht, so dass die Aktion den entsprechendend gewünschten Effekt hat.
Jeder der vier Spieler spielt eine Leittugend - Prudence, Courage, Justice und Temperance - , die einmal pro Runde zum Einsatz kommt. Die Spieler mussten am Anfang festlegen, in welcher Reihenfolge sie ziehen wollten. So konnte von den Spielkern Solomon Kane bewegt, die eigene Tugend in Form einer Miniatur auf das Spielfeld gesetzt werden und Solomon zu verschiedenen Handlungen animiert werden. Die Glückselemente in diesem Spiel kommen durch jeweils drei geürfelten sechsseitigen Würfel mit unterschiedlichen Symbolen, die dann die tatsächliche Handlungsfähigkeit widerspiegelt - z.B. andere anreden, auf andere einschlagen, Bewegung etc. Die Würfel können auch weitergegeben werden, so dass z.B. in einer Kampfsituation die Tugend Courage häufiger zuschlagen kann, da Prudence vielleicht gerade nicht so viel zu tun hat, da das Monster einfach nicht gesprächsbereit ist.
Primärer Fokus wird bei dem Spiel auf die erlebte Geschichte gelegt, die in unglaublich umfangreicher Art und Weise in dem Gesamtspiel enthalten sein wird. So absurd es sich anhört, dass vier Spieler sich um einen Charakter kümmern, so gut hat es zumindest in diesem Szenario gepasst. Auch die taktischen Möglichkeiten waren nun nicht so eingeschränkt, sa dass es zu der einen oder anderen Diskussion innerhalb der Spielergruppe kam. Um nicht zu spoilern hier nur das Ergebnis unseres Aktes: Wir haben es geschafft, fast alle Geheimnisse zu bekommen und haben das Szenario höchst erfolgreich abgeschlossen, was vielleicht nicht ganz unschuldig an dem Interesse meines Stiefsohns trotz fehlender Kneipenschlägerei war. Dennoch hatten wir mit dem letzten Zug auch noch etwas Glück, da wir übermutig wurden, aber die Schatten Solomon nicht mehr erreichten.
Nun bleibt mir nur noch auf die Erfüllung meines Pledges (All-In) zu warten und meine Pinsel zu spitzen, um nach und nach je nach Szenario bzw. Kampagne die Püppis zu bemalen. Ich freue mich auf jeden Fall schon, dieses Spiel mit ihm spielen zu können.
Außer dieser kooperativen Spielvariante gibt es die Option 1 vs all, bei der ein Spieler die Dunkle Seite des Spiels (Darkness) übernimmt, sowie die Solovariante, in der man die Tugend Providence allein gegen das Spiel spielt. Ob ein 1 vs 1 mit Providence und Darkness möglich bzw. sinnvoll ist, muss ich mir anschauen, wenn das Spiel hier angekommen ist. Weiterhin kann man den Schwierigkeitsgrad durch den Einsatz von Nightmare-Karten steigern, so dass für den Gelegenheits- als auch für den “Profi”-Spieler etwas dabei sein sollte. Wir haben vielleiht ein Drittel der für dieses Szenario vorgesehenen Karten “erlebt”. Das heißt, dass 2/3 des Szenariaos noch unbekannt sind. Ein zweites oder auch drittes Durchspielen wäre also aus meiner Sicht sinnvoll.