Sira nickt ebenfalls in Rupert’s Richtung, ehe sie sich wieder Ragnar widmet. Auf seine Frage, wie sie an das Passwort gekommen sei, hebt sie lediglich eine Augenbraue und sieht den Mann vor sich beinahe verständnislos an. “Ich habe den Bunten danach gefragt?” Sira war bemüht sich ein Grinsen zu verkneifen, was ihr aber nicht recht gelang.
Ruppert Weidenauer - Streuners Heim - Hinterzimmer
Ruppert benötigt einen Moment bis er sich samt Stuhl und Kleidung an den Tisch sortiert hat und zufrieden ist. Dann hockt er ruhig auf dem Stuhl und betrachtet den Kerzenständer vor sich auf dem Tisch, halt ein neutraler Punkt. Äusserlich merkt man ihm nicht an, wie gespannt er darauf ist, was hier nun wohl bald passieren wird. Für ihn halt eine sehr ungewohnte Situation. Naja … irgendwas wird schon passieren in der näheren Zukunft.
Als der junge Mann die Kerze nimmt und damit zu dem Schwarzen geht folgt er ihm mit seinem Blick. Einen Moment vielleicht verwundert wartet er nun gespannt ab, was wohl weiter passiert. Ein wenig Bewunderung für seine irgendwie selbstverständliche Art keimt in ihm auf.
In aller Ruhe hält Raban den Docht seiner Kerze in die Flamme des Schwarzen. Nachdem seine eigene Kerze entzündet ist, zieht er sie zurück und hält sie senkrecht. Danach begibt er sich auf einen Rundgang einmal um den Tisch und entzündet jede einzelne Kerze. Dazu nimmt er die Kerze vom Tisch und hält deren Docht in die eigene Flamme und stellt die Kerze dann zurück in den Ständer.
Die Kerze am Kopfende lässt er aus, denn das ist ja der Platz für seine eigene Kerze. Ruhig und langsam arbeitet er sich einmal um den Tisch, bis er wieder neben dem Schwarzen angekommen ist. Dann geht er zurück an das Kopfende des Tisches, stellt seine Kerze in den Ständer und setzt sich an das Kopfende.
Nachdem nun alle Kerzen auf dem Tisch entzündet sind, wird der Raum von zwölf flackernden Lichtern erhellt. Trotz der erhöhten Helligkeit gibt der Raum nicht viel mehr von sich preis. Die Wände sind kahl und in einer dunkelgrauen bis dunkelbraunen Farbe gestrichen. Es gibt keine Bilder oder sonstige Dinge an den Wänden.
Der Kapuzenmantelmann hat den Kopf gehoben und die Anzündezeremonie Rabans mit den Augen verfolgt. Das Licht der Kerzen gibt trotzdem nicht viel mehr von seinem Gesicht frei als bisher. Es bleibt im Dunkeln verborgen. Dafür hört ihr nun das erste Mal seine Stimme. Sie ist sehr dunkel und volltönend. Er spricht bestes Garethi mit einem euch unbekannten Akzent und seine Worte klingen leicht spöttisch. “Ihr erwartet also, dass der Tisch voll wird?” Obwohl es eine Frage ist, scheint er keine Antwort zu erwarten.
MI für Sira:
[mi] Sira kann aufgrund ihrer Sinnenschärfe eine Geheimtür erkennen, die auf der anderen Seite (die Wand, die sie ansieht) aus dem Raum hinausführt. Sie kann die winzigen Fugen erkennen, die für die anderen durch die bedeckende Farbe verborgen bleiben.[/mi]
Ende MI für Sira
“Die Bedeutung wird sich dir noch erschließen!” lautet die geheimnisvolle Antwort des Fremden. “Aber auch du darfst dich noch der Ruhe befleissigen. Die erste Prüfung ist die der Geduld!”
Mit einem leichten Nicken bestätigt er, daß er gehört hat. Geduld hat er reichlich. So betrachtet er das Zimmer (in dem es allerdings wohl nicht viel zu betrachten gibt) und die Menschen im Raum.
Als Raban den Tisch umrundet, folgt Siranya dem komischen Kauz mit den Augen. Sie schüttelt das den Kopf und streicht sich die wiederspenstigen Strähnen aus dem Gesicht. Dabei, beinahe wie ein Faustschlag ins Gesicht zuckt sie zusammen. Besonnen genug, sich nichts anmerken zu lassen, schaut sie wieder teilnahmslos in die Runde. Als der Vermummte spricht, hebt Sira eine Augenbraue. “Wie wäre es, wenn ihr raus geht, sagt das es los geht und wir ersparen uns die Prüfung der Geduld, immerhin wollt IHR etwas von uns.” Siranya lächelt, dann fügt sie hinzu: “Ohne ein paar Freiwillig, die den Auftrag annehmen, hättet ihr ganz miese Karten, nicht wahr?”
Der Fremde hebt den Kopf und fixiert Sira kurz mit seinen im Verborgenen liegenden Augen. Diese hat kurz das Gefühl, von roten Flammenstrahlen durchdrungen zu werden. Dann senkt der Fremde wieder den Kopf. Wortlos!
Stirnrunzelnd starrt Siranya zu der Gestalt, ehe sie die Lippen aufeinander presst als sie kurz ein Gefühl des Schmerzes durchleidet. Wütend blickt sie zu der Gestalt und schickt unausgesprochene Flüche in dessen Richtung.
Als Raban bemerkt, daß hier Streit entstehen könnte, ergänzt er, nicht notwendigerweise an eine bestimmte Adresse: “Diese Aufgabe wurde uns bestimmt zu Anbeginn der Zeit. Wann es genau beginnt, weiß nur Satinav, und selbst er kann daran Nichts ändern. Auch nicht der Unbekannte in Schwarz, auch, wenn er dies vermutlich selber anders sieht. Warten wir auf den Zeitpunkt, der festgelegt wurde, lange bevor die Götter entstanden.”
Ruppert verfolgt die Szene schweigend. Als der Schwarze von Geduldsprüfung spricht, wird ihm dieser gleich einiges symphatischer und vor allem vertrauenswürdiger, denn Geduld ist eine nicht zu unterschätzende Kraft oder auch Fähigkeit.
Als der junge Mann von Satinav spricht, beginnt Ruppert für sich zu ahnen, woher sein etwas merkwürdiges Verhalten rührt.
So in Gedanken, schweigt er weiter aufmerksam vor sich hin.
Kurz funkeln die giftig grünen Augen zu Raban herüber, vernichtend möchte man sagen. “BRauchtest du lange um das auswendig zu lernen!?” faucht sie in seine Richtung, ehe sie die Arme verschrenkt und schweigend auf den Grund ihrer vorangehenden Erschreckung starrt.
Den Rucksack über der Schulter und einen Teller in der Hand betritt Runa nun den Raum, orientiert sich kurz und nickt grüßend in die Runde:
“Guten Abend, die Herrschaften.”
Ihr Lächeln ist höflich, aber nichtssagend. Ohne Umschweife geht sie zu dem freien Stuhl neben Rupert, stellt den Teller dort ab, stellt den Rucksack hinter sich, wobei es erneut leise scheppert und nimmt dann platz.
Siranya blickt auf, ehe sie der von Welzelin zunickt. Es ist nicht unhöflich, aber auch nicht höflich - Es ist ebenso nichtssagend wie ihre Begrüßung. Gleichgültigkeit liegt in Siranya’s Augen, was vermutlich besser ist als irgendwelche Stretigkeiten ausbrechen zu lassen. Dann widmed sich Sira erneut etwas, das die anderen nicht bemerkt hatten.