Der Film ist ein gutes Beispiel für einen extremen Powergamer. Wie so vielen Leuten die Powergaming betreiben fiel dem Erschaffer wenig ein. So ist der Name Superman nicht eben kreativ, genauso wie die Vorgeschichte, dass er mit einem Raumschiff in Amerika gelandet sei und eigentlich bis auf magisches Kryptonit völlig unbesiegbar ist.
Natürlich hat der Spieler auch ein paar negative Eigenschaften eingebaut. Superman hat, wie der Name schon verrät einen unglaublichen Minderwertigkeitskomplex. Wie ist es sonst erklärbar, dass ein 1,92 m Mann Gummistiefeln mit hohen Absätzen trägt. Ausserdem fällt sofort auf, dass er nur sinnvoll mit seiner Traumfrau reden kann wenn er sein, sagen wir mal extrawagantes Kostüm trägt. Seine Dialoge mit Lois haben ohne seinen kleinen Fetisch allenfalls das Niveau von Boris Becker, nur dass der wenigstens gute Gründe hat sich in einer Bessenkammer auszuziehen. Naja, von Superman wurden aber nur seine schönen Kristall-Player geklaut und nicht sein Samen, aber egal.
Ich wollte ja noch was zum Minderwertigkeitskomplex sagen. Superman hat also ein schönes “zufälliges” Treffen mit Louis arrangiert. (Die Frau ist übrigens so hohl, dass sie auch nach stundenlangen Betrachten nicht einen Menschen der eine Brille absetzt und seinen Scheitel zu einer Locke formt wiedererkennen kann.) Damit er sinnvoll reden kann hat er wieder sein schwulles Kostümchen angezogen, bei dem so einiges gut zur Geltung kommt… Er sieht seinen Schwarm die ihn übrigens nach belieben schlecht behandeln darf und es fällt ihm nichts sinnvolleres ein, als zu fragen, ob sie mal mit im Fliegen will. So Leute kennen wir ja alle. Meistens fahren sie ein dickes Auto und nehmen die echt süße aus der Disko mit, bei der man sich den gesamten Abend überlegt hat was man so unheimlich kreatives und intelligentes zu ihr sagen soll, da man ja selber nur mit dem Fahrrad da ist, sonst wäre es ja auch einfach. (Kurzer Tip: Günter Grass ist unangebracht )
So ist es in diesem Film wie bei einem typischen Conabenteuer. Der Meister ist genervt Superman bekommt einen Dolch mit grünen Kryptonit in die Seite (was soll der arme Meister/Regisseur auch sonst machen) und fällt ungefähr 200m ins Wasser nachdem er vorher so richtig durchgeprügelt wurde. Natürlich konnte der Spieler den Tod seines Chars nicht akzeptieren und ein Deus ex Machina mußt her. Diesmal in Form eines überirdisch schnell fliegenden Wasserflugzeugs in dem der Sohn von Superman sitzt der natürlich bei einer 100 km Insel den 15m unter dem Meeresspiegel treibenden Superman sofort sieht. Naja, alles schon selber erlebt. Da fallen mir wieder seine wirklich bewundernswerten Kräfte ein. Superman ist also wie Boris Becker nur umkekehrt. Er zeugt ein Kind und die Mutter schwört darauf es sei nicht von ihm, trotz frappierender Ähnlichkeit. Ausserdem “heilen” auch seine Klamotten auf magische Weise. Sowas habe ich bisher nur von Arnold Schwarzenecker gesehen)
Die Vorgeschichte ist auch ansonsten exakt nach amerikansicher Norm und ich weiß jetzt auch warum ich sowenig Superman ähnlich bin…
Also hier mal kurz eine sorgfältige Analyse:
Hulk: Vater Mörder und verrückter Wissenschaftler, Mutter belanglos er lebt bei Adoptiveltern…
Spiderman: Eltern unbekannt. Er lebt bei krankhaft religösen Großeltern
Superman: Eltern Tod. Er wächst im fiesen Bibel-belt in Amerika auf. Das sind die Leute die Darwin hassen und Bush wählen
Lex Luthor: Beim Vater aufgewachsen der seinen Sohn nicht leiden konnte.
So sieht leider die amerikansiche Norm aus. Es ist direkt schade, dass wir so wenig von den Eltern von Asterix und Obelix wissen. Egal ,wenn auch also etwas an der Superkraft fehlt, dann beschwert euch bei Euren Eltern, die waren dann nämlich zu nett.
:ritter:
Viele Grüße Wolfram