Tad Williams

Sagt Euch der Name etwas?

Kennt ihr seine Tetralogie “Memory, Thorn and Sorrow”?

Es handelt sich hierbei um 4 dicke (jeweils ~ 1000 Seiten) Wälzer mit den deutschen Titeln

[ul]
[li]Der Drachenbeinthron
[/li][li]Der Abschiedsstein
[/li][li]Die Nornenkönigin
[/li][li]Der Engelsturm
[/li][/ul]

Es ist die Geschichte von Simon Schneelocke aus dem Lande Osten Ard und den drei berühnmten Schwerten “Minneyar”, “Leid” und “Dorn”.

Es gibt Leute, die behaupten, dass Tad Williams langweilig sei und er nur so viel geschrieben habe, damit er sagen kann, sein Epos sei länger als der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien. Ich fand ihn gut, auch wenn ich sagen muss, dass es durchaus Längen hatte.

Kennt ihr die Saga? Was haltet ihr davon?

Gruß
Euer Tufir

AW: Tad Williams

Tad Williams hat mal wieder seine Fantasyfeder geschwungen und eine neue Trilogie verfasst. Der Name

[FONT=“Comic Sans MS”][SIZE=“5”]S H A D O W M A R C H[/SIZE][/FONT]

Zur Zeit ist nur der erste Band zu haben und in Deutsch bislang nur als Hardcover.

Hat jemand schon etwas darüber gelesen oder gehört?

Gruß
Euer Tufir

AW: Tad Williams

Für Freunde der fremdsprachlichen Fantasyliteratur darf ich Euch das folgende ans Herz legen:

The Memory, Sorrow, and Thorn series established Tad Williams’s preeminence in fantasy. Now, after an absence of more than a decade, the New York Times bestselling author has returned to high fantasy with his Shadowmarch trilogy. Exciting, ambitious, intricate, and insightful, Shadowmarch: Volume 1 demonstrates that Williams is still America’s best high fantasist.

Shadowmarch: Volume 1 introduces a world conquered by humans, who have driven the Qar, or fairy folk, into the far north. There, the Qar hide behind the “Shadowline,” a mysterious veil of perpetual mist, which drives mad any human who dares enter it. Bordering that mist and named for it is Shadowmarch, the northernmost human kingdom.

Shadowmarch has lately fallen on hard times. Its king has been captured by a rival kingdom, the regent has been mysteriously slain, and the new regents are callow fifteen-year-olds. Moody, crippled Prince Barrick is uninterested in their responsibilities and haunted by eerie dreams. His twin, Princess Briony, takes their new duties seriously, but is hot-tempered and headstrong. How can they defeat the greatest threats in Shadowmarch history? Their nobles plot to overthrow them–and the plotters may include their pregnant stepmother, seeking the throne for her own child. The expanding empire of Xis has sent its agents into Shadowmarch. And, for the first time since it appeared centuries ago, the Shadowline has starting moving. As the maddening mist spreads south over Shadowmarch, it does not quite hide the powerful, uncanny, and vengeful Qar army of invasion… --Cynthia Ward –

Habe die 642 Seiten recht schnell durch gehabt, ist spannend bis zum Schluß. Es ist sehr schön geschrieben, detailreich und die Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet. Die Geschichte hat von allem etwas, es gibt diverse Verwicklungen und Verstrickungen, die aber dem Plott gar nicht schaden.

Freue mich schon auf Band II.

AW: Tad Williams

Frage an Sameafnir:

Gibt es dort, ähnlich wie bei “Memory, Thorn und Sorrow”, wieder seitenlange Landschaftsbeschreibungen?

Gruß
Tufir

AW: Tad Williams

Antwort an Tufir: Nein Hr Williams hat sich zurückgehalten. Insgesamt ist das Thema etwas düsterer als die 4 Bände Drachenbeinthron … usw aber wie schon gesagt hat sich gut weggelesen. Teil 2 ist soweit ich weiss als Hardcover (in engl.) ab Juni käuflich zu erwerben. Sag noch Bescheid.

AW: Tad Williams

[QUOTE=Tufir]

Kennt ihr seine Tetralogie “Memory, Thorn and Sorrow”?
[…]
Kennt ihr die Saga? Was haltet ihr davon?

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Die habe ich vor längerer Zeit einmal gelesen und fand sie wunderbar! Leider habe ich es damals verpasst, mir den TB-Schuber zu kaufen.

Von mir ein klarer Lesebefehl :schaugel

@Rhizom, @Ancoron: das wäre denn auch der Thread für diese Diskussion!

Ist der Drachenbeinthron hervorragend oder das Biederste, was man lesen kann?

Wie man oben lesen kann, hatte ich 2006 eine klare Empfehlung ausgesprochen. Das ist nun 11 Jahre (weniger wichtig, wenn auch erschreckend) und ein erneutes Lesen der Reihe (wichtiger) her:
Und ich würde den Lesebefehl nicht mehr so deutlich aussprechen. Denn auch wenn ich die 4 Bände weiterhin für gelungen halte, trotz ihrer Langatmigkeit, trotz ihrer ausufernden Beschreibungen, so sehe ich doch ihre Nachteile. Erwähnenswer sind die extreme Anlehnung an das Christentum, die teilweise Vorhersehbarkeit und die Häufung unglaublicher Zufälle. Ich kenne sonst keine Fantasywelt, deren Hauptglaube ein nur marginal verfremdeter Jesus ist und die fast exakt ein Mittelalter spiegelt, so sehr, dass ich mich tatsächlich gestört fühle. Und ja, der Begriff des Mondkalbs kann einen irgendwann nerven.

Aber zurück zu Euch und auch @Tufir hat hier eine klare Meinung, nehme ich an…

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Ich habe mir das Geheimnis der großen Schwerter von Wiliams vor einigen Jahren als Hörbuch angetan und ich muß sagen es war teilweise sehr spannend aber stellenweise seeehr langatmig. Für meinen Teil war das Hörbuch die bessere Entscheidung, denn so ausführliche Passagen in denen nicht viel passiert zwingen meine Augen immer wieder mal sich auszuruhen ;-). Ich hatte damals denn Vorteil während der Arbeit zu zuhören (niedere Montagearbeiten am Fließband) und konnte so fast 8 Std. durchgängig lauschen. Vorteil deshalb weil ich zwar relativ schnell lese aber keine 8 Std täglich. Übrigens gelesen von, der deutschen Stimme des dritten Fragezeichens Bob Andrews, Andreas Fröhlich.
Persönliches Fazit : gute und durchdachte Story, etwas zu ausführlich geschrieben, es wirkt ein wenig als hätte Herr Williams gedacht ach das könnte man noch einbauen und oh das mache ich so.

Naja, das was Du gesagt hast, trifft es eigentlich schon ganz gut, @sonic_hedgehog:

Was das Christentum angeht: das ist wirklich zum großen Teil das, was ich mit bieder meine: Die Welt wird besser, wenn Krone und Kirche zusammen den Gesetzen von Gott und Königreich entsprechend herrschen. Alles “Böse” liegt am Einfluß äußerer Mächte, und nicht in jedem Menschen. Oder halt daran, dass die eigentlich und in ihrem Wesen zutiefst guten institutionen leider vom Bösen unterwandert wurden. Das ist mir zutiefst zuwider und was man mit der Einigkeit von Krone und Kirche zu tun hat, hat Cersei Lannister an anderer Stelle eindrucksvoll demonstriert.

Zur Vorhersagbarkeit muss ich den Megaspoiler anbringen (von dem ich aber ja behaupte, dass sich jede Leserin schon in der ersten Hälfte des ersten Bandes denken konnte, dass es darauf hinausläuft)…

Das kleine Mondkalb hat also doch am Ende königliches Blut. Wirklich? Ach nee. Wer von Euch hat sich dieses bestgehütete Geheimnis, das am Ende des letzten Bandes das Aha-Erlebnis überhaupt sein sollte, nicht schon vorher gedacht? Und zwar mit drei Informationen aus dem ersten Band, nämlich einmal, dass ein Fischer der Vater von Simon war, dass irgendjemand (wichtiges) diversen Personen aufgetragen hat, gut auf Simon aufzupassen, und dass es einmal einen sogenannten “Fischerkönig” gab. Wenn ich das irgendwie falsch erinnere, verzeiht bitte, ich hab die Bücher in Berlin und bin in München und kann deshalb gerade nicht nachschlagen.

Auf jeden Fall ist das Buch genau durch diese Wendung noch schlimmer geworden als bieder, nämlich reaktionär!

Vorher gab es noch die Erzählung, dass die Prinzessin und Simon gegen alle gesellschaftlichen Normen zusammenkommen würden, obwohl Simon nur ein Fischersohn ist. Dann hätte Miriamel geherrscht und er wäre halt ihr Mann gewesen. Aber gottlob muss es gar nicht so schlimm kommen, dass die Frau herrscht und die gesellschaftlichen Normen aufgeweicht werden: Durch sein königliches Blut kann dann zum Glück doch der Mann der König werden, und die Prinzessin zu “seiner” Königin machen.

Pffft. Da hat es mirn gereicht. War zum Glück ganz am Ende :wink:

Ansonsten möchte ich nicht verhehlen, dass ich manches auch sehr angenehm fand. Im Gegensatz zu vielen mochte ich die “langatmigen” Beschreibungen besonders der Landschaften und Räume. Ganz besonders mochte ich die Szene, in der sich Simon tagelang im Dunklen durch die Labyrinthe unter der Burg schlagen musste und man wirklich das Gefühl hatte, den schleichenden Wahnsinn mitzubekommen, dem Simon anheimfiel. (Dass das danach dann wieder ganz schnell alles gut ist und er nicht nachhaltig leidet, steht wieder auf einem anderen Blatt…).

Schön fand ich auch die Stelle, wo der ate Paladin sein Verhältnis zu Krieg, Göttern und Kriegen der Götter darlegt. Diese Passage hat meinen Delazaria-Charakter Rhizom Horizonte inspiriert…

War das die Reihe mit diesen Elfenwesen? Aditu und Jiriki? Die mochte ich. Mehr ist vom ersten Buch nicht hängen geblieben…

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@Rhizom, zähle mir 200 gute deutsche SciFi oder Fantasy Romane auf, die nicht irgendwo das Thema Christentum bzw. unsere Vergangenheit bearbeiten… Und beim Wüstenplanet checkt schon der dämlichste Vollidiot, das Paul Atreides der Held der Geschichte ist; was aber nichts daran ändert, das es eine geile Geschichte ist

200 ist eine heftige Zahl. Ich weiß nicht, ob ich die zusammen bekomme, wenn ich mich nicht auf deutsche Autoren beschränke. Auf der anderen Seite gibt/gab es genügend Schreiberlinge, die sich hauptsächlich mit technischen Aspekten der SF auseinander gesetzt haben wie K.H. Sheer oder der Altmeister Hans Dominik.

Unterm Strich, darfst du aber deine eigene Aussage nicht vergessen: “Gut” ist eine Frage des individuellen Geschacks. :wink:

Es ist aber doch nicht die Frage des ob, viel mehr des wie man diese kulturellen Einflüsse verarbeitet.

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