Titel: Tsukuyumi - Full Moon Down
Serie: Tsukuyumi
Autor: Verena Klinke, Andrea Bottlinger, André Wiesler, Bernhard Hennen, Bernd Perplies
Illustrationen: Felix Mertikat
Genre(s): Science-Fiction, Fantasy
Aufmachung: Hardcover
Seiten: 72
Format: 24 x 32 cm
Verlag: Cross Cult
Erscheinungsdatum: 04. 06. 2018
ISBN-13: 978-3959817547
[SIZE=6]Inhalt[/SIZE]
Einst herrschten die Kami über die Erde und schufen die Menschen. Diese wollten aber lieber selbst über die Erde herrschen, deshalb löschten sie die Kami aus. Ihr nächstes Ziel war der Mondgott Tsukuyumi. Der Mondgott ist ein Drachenwesen, das im inneren des Mondes lebt. Tsukuyumi wehrte den Angriff der Menschen ab, daraufhin stürzte er samt Mond auf die Erde hinab – mit verheerenden Folgen. Die Lebensräume der Erde veränderten sich stark, nahezu alle Menschen kamen dadurch um.
Dennoch beginnt der eigentliche Kampf um die Erde erst jetzt. Durch Tsukuyumi entstehen neue Lebewesen wie die „Dark Seed“ und die „Boarlords“. Die „Dark Seed“ ist ein Schwarm aus Millionen von giftigen Insekten, bei den Boarlords handelt es sich um eine Mischung aus Wildschwein und Mensch. Beide möchten sie neuen Lebensraum erobern. Beide werden neben Tsukuyumi und seinen Dienern eine weitere Gefahr für die verbliebenen Menschen, die ihren einstigen Wohlstand zurückerlangen wollen.
[SIZE=6]Erläuterungen und Kritik[/SIZE]
Die Einführung in die Handlung erfolgt sehr strukturiert. Jede Fraktion erhält ein eigenes Kapitel, wofür übrigens jeweils ein anderer Autor zuständig ist. Insgesamt erfährt man auf diese Weise von fünf Fraktionen: der „Dark Seed“, den „Boarlords“ und drei Gruppierungen, die überwiegend aus Menschen bestehen. Daraufhin folgt ein weiteres Kapitel, das die Vorgeschichte erzählt, wie der Mond auf die Erde stürzte.
Jede Fraktion plant nun die Erde für sich zu gewinnen und dafür haben sie zunächst einmal ein gemeinsames Ziel: Tsukuyumi! Ob es dafür zu Bündnissen kommen wird? Und wie lange werden sie halten?
Leider hat man es als Leser etwas schwer, sich richtig in die Geschichte einzutauchen. Kaum hat man grob verstanden, was vor sich geht, folgt schon der nächste Handlungsort mit neuen Charakteren. Die Handlung kommt nicht richtig in Fahrt. Im Prinzip fühlt sich „Tsukuyumi“ an wie 72 Seiten Prolog.
Sollte man mit der[SIZE=4] Geschichte[/SIZE] noch nicht so richtig warm geworden sein, fällt es einem bei den beeindruckenden Illustrationen dagegen leicht. Zahlreiche Farbabstufungen, Schattierungen und Details präsentieren einen Augenschmaus. Hierbei besonders markant ist das Spiel mit Unschärfe, ein Gestaltungselement, welches bei Graphic Novels bisher selten so heraussticht. Die Rüstung der Boarlords lässt den Leser übrigens schmunzeln, denn sie besteht zu großen Teilen aus Straßenschildern!
Ebenfalls auffallend ist das Format mit 24 x 32 Zentimetern, also etwas größer als DIN A4. Die Illustrationen kommen dadurch besonders gut zur Geltung. Hin und wieder nimmt ein Motiv sogar eine komplette Seite ein.
[SIZE=6]Fazit[/SIZE]
Die Gestaltung ist umwerfend und die Handlung zeigt Potential. Nur der Moment, in dem man die Graphic Novel zuklappt und feststellt, dass man gefühlt nur den Prolog gelesen hat, ist ein bisschen enttäuschend.
[SIZE=6]Autoren und Künstler[/SIZE]
Der Autor und Künstler Felix Mertikat wurde 1983 in Esslingen bei Stuttgart geboren. 2008 hat Felix Mertikat ein eigenes Rollenspiel auf den Markt gebracht: Opus Anima. Sein Comic-Debüt „Jakob“ erhielt den Sondermann-Preis der Frankfurter Buchmesse in der Kategorie „Bester Newcomer 2010“. 2011 erschien der erst Teil der vierteiligen Serie „Steam Noir – Das Kupferherz“. Auch diese erhielt den Sondermann-Preis, dieses mal als „Bester Comic National 2012“.
Tsukuyumi gibt es nicht nur als Graphic Novel, sondern auch als Brettspiel, das durch Kickstarter finanziert und von Mertikats eigenen Verlag King Racoon Games verbreitet werden soll.
Für die Graphic Novel hat Felix Mertikat Unterstützung von fünf Autoren erhalten: Verena Klinke, Andrea Bottlinger, André Wiesler, Bernhard Hennen und Bernd Perplies. Mit Verena Klinke hat er bereits bei „Steam Noir – Das Kupferherz“ zusammengearbeitet.
Vielen Dank an den Cross Cult Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
[32/[SIZE=3]/40[/SIZE]] - Handlung
[40/[SIZE=3]/40[/SIZE]] - Zeichnungen
[9/[SIZE=3]/10[/SIZE]] - Aufmachung
[6/[SIZE=3]/10[/SIZE]] - Preis/Leistungs-Verhältnis
[SIZE=7]87%[/SIZE] - gesamt