Eine Sache, die mich/uns schon öfter vor Probleme gestellt hat, ist die Verhörproblematik:
Die Charaktere haben einen NSC festegesetzt, von dem sie vermuten, dass er die Informationen besitzt, die sie zur Erfüllung ihrer Queste/ihres Jobs brauchen. Und natürlich denkt er nicht einmal daran, diese Info rauszurücken.
Wohl dem, der irgendeine Art von Magie o.ä. einsetzen kann, die den NSC alles erzählen lässt. Aber was tut der mundane (oder falsch magisch begabte) Rest? Oder was, wenn man nur vermutet, dass der Gefangene mehr weiß, sich aber nicht sicher ist?
In düstereren Settings sind die Charaktere per se ja nicht gut, das heißt Gewaktanwendung ist meist durchaus passend - aber was ist in den klassischen Heldensettings oder in Gruppen guter Gesinnung oder in Systemen, in denen man quasi “normale” Menschen spielt.
Folter ist dann wohl unangebracht…
Wie also verhöre ich meinen Gegner, wenn ich mal nicht den Knochenbrecher-Ork auf ihn loslassen kann oder will? Wie habt ihr das bisher gelöst?
Man könnte an seine Einsicht appellieren. Je nach Situation versucht man ja mit den Informationen etwas gutes tun (bzw. etwas schlechtes abwenden). Mancher lässt sich vielleicht überreden die Seiten zu wechseln, wenn man ihn damit konfrontiert, was passiert, wenn er weiter schwigt. Ein flinke Zunge kann hier nicht schaden.
[FONT=Comic Sans MS]Auch das Vortäuschen von Grausamkeit oder Gewaltbereitschaft kann hilfreich sein. Ansonsten würde ich die gute alte Erpressung und/oder Bestechung anwenden. Rufmord ist da auch immer eine gute Drohung, schließlich gibt es immer Leute, die glauben, dass ein Vogel gesungen hat, selbst wenn dieser stumm ist.[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]Und dann gibt es da noch Drogen …[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]cul8r, Screw[/FONT]
Jo, Drogen sind auch immer eine gute Möglichkeit oder auch Schlafmangel. Dann sieht man dem Verhörten auch nicht gleich das Verhör an.
Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, den Aberglauben auszunutzen oder die Götter anderweitig ins Spiel zu bringen. Nur die Hartgesottensten würden einen z.B. Praois-Priester belügen.
[FONT=Comic Sans MS]Oder auch simples Nichtstun.[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]Viele Leute ertragen es nicht, dass GAR NICHTS mit ihnen geschieht, dann fängt ihre Fantasie an verrückt zu spielen und sich die psychotischsten Dinge auszumalen. Achtung, kann Langzeitfolgen nach sich ziehen (Psychosen, Depressionen, Wahnvorstellungen, Paranoia, …).[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]cul8r, Screw[/FONT]
Also die Lösung eines solchen Verhörs hängt meist von der Situation ab.
Ich spiele sehr oft gutgesinnte Charaktere ( wenn ich mal die Möglichkeit zum spielen habe ), und ich habe mir schon oft über so etwas den Kopf zerbrochen.
Hier meine Lösungsvorschläge:
Erklärt ihm wieso Er reden muss und führt ihm die Konsequenz seines Schweigens vor Augen.
falls das nicht hilft,
Spielt den mächtig brutalen Folterkecht. Schüchtert ihn ein indem ihr zum Beispiel einen Dolch zuerst vor seinen Augen schärft und ihn dann wieder abstumpft und einige echt übel aussehende Kanten hineinschlagt. Dann kann man ihn mit diesem üblen scharf-stumpfen-kantigen Folterwerkzeug bedrohen. ( witziges Beispiel die 2 Polizisten und ihre Gummipuppe bei “Eh man wo ist mein Auto” ).
wenn das wieder keinen Erfolg verspricht, da er an seinem Leben nicht hängt,
Versprecht ihm das all seine Liebsten schreckliche Qualen erleiden werden wenn er nicht sofort reden wird. Wenn er dann noch immer die Klappe hält holt einen seiner Liebsten zu euch, oder spielt ihm das so glaubwürdig wie möglich vor ( Illusionen sind da immer SEHR praktisch ), gebt darauf acht das das Wesen von dem Gefangenen kurz gesehen wird, aber doch lang genug um es mit Sicherheit zu erkennen, und immitiert aus einem Nebenraum endlose schmerzensschreie ( in AD&D empfehle ich dafür den Zauber Scheingesräusche ).
Hat der Gefangene vielleicht niemanden der ihm wichtig ist oder man kennt niemanden der im zusammenhang mit ihm steht dann,
GELD oder GOLD UND MACHT. Nutzt seine Gier und sein Verlangen gegen ihn.
Ist er dafür nicht empfänglich dann,
Macht ihm klar wer ihn hier festgehalten hat und schickt ihn mit einer Warnung weg das ihr das und das vorhabt. Danach startet man die Verfolgung und man findet sicher etwas Neues herraus, oder man hat dann den nächsthöheren Schuldigen ausfindig gemacht.
Dann wieder bei 1 anfangen.
Es gibt viele Möglichkeiten die eine Heldengruppe hat und sie sind alle schon in den Grausamen mitenthalten, mann muss nur wissen wo die Grenze zwischen Gut und Böse ist.
Noch eine Sache: Bei Objekten unbelebter Natur kann man sich das Verhör sparen. Hierzu ein Beispiel aus meiner ersten SR Session.
Mic und Sorb stehen vor einem verschlossenem Lagerhaus.
Sie wollen hinein, das gekippte Fenster erreichen sie nicht und die Tür zum Lagerhaus ist mit einer schweren Eisenkette verschlossen.
Mic:,Wie kommen wir da rein, Sorb?"
Sorb:,Wir könnten ja da Vorhängeschloss aufsprengen!"
Mic:,Vergiss es wir müsen leise sein!"
Sorb:,Was sollen wir sonst machen?"
Die Spieler überlegen kurz.
,Meister",sagen die spieler,Wir wollen das Vorhängeschloss verhören."
Die Spieler würfeln.
Meister sagt:,Nichts passiert."
Die Spieler diskutieren kurz.
,Meister",sagen die spieler,Wir wollen das Vorhängeschloss einschüchtern."
Die Spieler würfeln.
Meister sagt:,Nichts passiert."
Die Spieler blicken sich gegenseitig erbost an.
,Meister",rufen die spieler,Wir Foltern das Vorhängeschloss!"
Die Spieler würfeln.
Meister sagt:,Sorb, du brichst das Vorhängeschloss mit einem lauten Knacken auf."
In diesem Sinne, Xurka
P.s.:@Screw: Wenn ich mich falsch Erinnere oder vielleicht einige Sachen ausgeschmückt habe BITTE ich um eine Korrektur meines ersten SR Sessions Auszugs.
[FONT=Comic Sans MS]MUSSTEST Du mich daran erinnern? Bis jetzt habe ich das erfolgreich verdrängt …[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]Zu Deinen Folter-Vorschlägen: Prinzipiell ganz gut, nur gibt es da zwei Dinge, die ich dazu sagen möchte.[/FONT]
[ol]
[li][FONT=Comic Sans MS]Wenn man die Taktik immer wieder ändert, wird einen das Opfer irgendwann nicht mehr ernst nehmen und alle Bemühungen sind umsonst.[/FONT][/li][li][FONT=Comic Sans MS]Man sollte sich überlegen, ob bei dem Opfer überhaupt eine Chance besteht, dass dieses auf die Taktik anspricht. Ein abgehärterter Krieger zum Beispiel wird auf die Sache mit dem Messer eher gelangweilt reagieren.[/FONT][/li][/ol][FONT=Comic Sans MS]Zusätzlich ist mir noch eingefallen, dass es bei Shadowrun ja diese herrlichen Geistesmanipulations-Zauber gibt, mit denen man von oberflächlichen Gedanken bis hin zu den ältesten Erinnerungen alles aus einem Kopf ziehen kann.[/FONT]
Wieso sollte eben DIESER NSC der Einzige sein, der die gewünschten Informationen hat?
Könnt ich mir die nicht anders beschaffen?
Das Gefühl sollte dem zu Verhörenden auch vermittelt werden.
Zu viel Selbstwertgefühl im “Gefangenen” sind nicht unbedingt von Vorteil.
Und sollte der Name der Gruppe doch schon die Runde gemacht haben…ist es vl von Vorteil wenn Sie wirklich mal ernst machen? So als Präzedenzfall…mit Zeitungsbericht für zukünftige unfreiwillige Informanten
Ansonsten bin ich eher der Bestecher als der Folterer, wenn NSC nicht mit der Sprache
rausrückt, mach ich meine Geschäfte anders.
Meine grundsätzlich guten Helden hatten irgendwie bisher sehr selten etwas gegen Folter.
Was der Heiligen Inquisition erlaubt ist kann ja wohl nicht falsch sein, oder…? :integra
Bestechung klingt wirklich gut.
Man könnte sich auch der Verbotenen Vernehmungsmethoden unseres Rechtsstaates mal annehmen:
Täuschen
Schlafmangel,
Essen oder Rauchwerk vorenthalten
Vernehmen über einen sehr langen Zeitraum
Wahrheitsserum (Drogen allgemein)
Erpressung
und natürlich der gute alte Schmerz
Da hat man ja schon mal ne kleine Liste, welche sich gut anwenden lässt, die aber mit den meisten bisher genannten Dingen übereinstimmt.
Mit der Androhung ist das so eine Sache. Wenn ich etwas Androhe, muss ich auch gewillt sein es durch zu ziehen und die Möglichkeit dazu haben. Will der “Proband” denn am Ende sehen, fällt mein toller Bluff einfach so in sich zusammen und ich bin auf alle Zeiten unglaubwürdig.
Dann muss der Held doch wieder zur Ohrenkneifzange greifen :eek:
also Mal ganz ehrlich. Bei aller Mühe läuft es doch darauf hinaus das eine der folgenden Situationen vorliegt.
Der Spielleiter will die Informationen aus irgendeinem Grunde nicht herrausrücken. Da können dann die Spieler noch so gute Ideen haben.
Der Spielleiter zieht sich auf die Regeln zurück und dann entscheidet eben eine Probe. Wenigstens in unserer Runde werden da noch gute Ideen als positiver Modifikator eingerechnet.
Die Information ist notwendig für das Abenteuer das heißt auf die ein oder andere Methode (Notiz, NPC, gute Idee) wird sie den Spielern doch zugänglich gemacht.
Mag sein, Arkam, dass es oft auf eine deiner Situationen hinaus läuft.
Aber wenn ich von Anfang an so daran ginge, dann könnte ich es mir auch gleich sparen. Dann würfel ich noch vor dem Ersten Wort auf Menschenkenntnis und Überreden bzw. auf Überzeugen, vielleicht auch mal auf Boxen und schon hab ich das Ergebnis.
Manch ein findiger Meister will die Spieler doch erst mal zappeln lassen und von ihnen was hören / sehen, bevor er die heiß geliebten Informationen Preis gibt. Man will ja RollenSPIELEN und nicht nur Würfeln.
Geschenkt gibt es nix! So handhabe ich es jedenfalls.
die geschilderte Situation kam mir nach der Schilderung nur etwas verfahren vor.
Die Spieler kommen mit einer guten Idee nach der anderen und der Spielleiter reagiert nicht.
Meine zweite Möglichkeit ist ja das worauf es meistens heraus läuft. Die gute Schilderung der geplanten Methode gibt einen Bonus und aus formellen Gründen wird noch gewürfelt.
Für wirklich gute&edle Heldengruppen gibt es noch die Möglichkeit andere als Drohung zu verwenden.
Man muß ja nicht selber Foltern. Wenn man einen Baron in der Nähe kennt der bekannt dafür ist alle Verdächtigen erst Mal als Hundespielzeug für seine Rottweilerrotte zu verwenden dürfte schon der Entschluß den Betreffenden auszuliefern für etwas mehr Kooperation sorgen.
Bei absolut verstockten Personen lohnt sich die Planung. Schade das er alles von uns mitbekommen hat und nicht nützlich ist. Da werden wir ihn wohl beseitigen müssen. Naja immerhin Bello, die Dogge der Gruppe, hat dann mal was zum Essen und der Boden ist weich genug um die Knochen zu vergraben. Ein gezielter Schuß neben den Verstockten und ein fluchendes Nachladen machen das schauspiel perfekt.
Schön sind natürlich auch Fanatiker die den Betreffenden direkt exekutieren wollen. Da amcht man sich nicht die Hände schmutzig und der zu Verhörende macht entweder eine Aussage oder stört wenigstens nicht mehr.
So mancher Spielleiter hat es sich noch Mal überlegt wenn stockige NPCs konsequent beseitigt wurden.
Es soll natürlich nicht auf Spielleiter eggen Spieler hinaus laufen. Aber viele NPCs werden etwas sehr cool gespielt und einige Gruppen schrecken dann vor Konsequenzen zurück.
Viele der Vorschläge liefen ja auf genau das hinaus, was unsere Charaktere in der Praxis meist tun: Entweder sie prügeln die Info aus dem Gefangenen raus oder aber sie machen ihm klar, dass sein Schweigen zur Folge haben wird, dass er Schmerzen spüren wird. Moralisch jedoch macht es keinen großen Unterschied, ob ich selbst foltere, Folter durch Dritte erledigen lasse oder das androhe (was ja bedeutet, dass ich zumindest das Gefühl vermitteln muss, dazu bereit zu sein). Und gerade bei Gruppen guter Gesinnung sollte man dann doch ähnliche Maßstäbe wie im echten Leben anlegen - und da ist alles was nach Folter riecht verpönt.
Abgesehen von der Gesinnung bringt Folter gleich welcher Art noch ein Problem mit sich - oftmals gesteht der Delinquent alles was ich hören möchte, sei es wahr oder nicht. Auch daher sind andere Methoden zu bevorzugen.
Daher gefällt mir die idee mit dem Überreden sehr gut (an das einfachste denkt man dank Betriebsblindheit wieder nicht) - auch wenn ich dort zu dem Problem komme, das oben schon mal anklang - wie denn am besten? Am ehesten erfolgsversprechend scheint mir, wenn ich dem Delinquenten Strafmilderung anbiete - Du verrätst Deine Kumpel und wir lassen Dich laufen - Du verrätst sie nicht, und wir liefern Dich den Gesetzeshütern aus. Natürlich nur, wenn ich genug Beweise habe…
Sollte er jedoch vernünftigen Argumenten nicht zugänglich sein (ode es mir an Beweisen mangeln), gefällt mir der Vorschlag mit den Drogen bzw. dem Magieeinsatz ganz gut. Vor allem, da ich für mich eine geistige Notiz daraus machen kann: Wann immer Du einen “guten” Charakter spielst, sieh zu, dass er sich entweder mit Drogen oder mit Beherrschungsmagie auskennt (oder zumindest gut überzeugen kann). In jedemS ystem gibt es irgendeine Art Freundschaftszauber - zumindest den nehme ich bei solchen Chars in mein Sortiment auf
Zur Frage Rollenspiel vs. Würfeln (vielleicht etwas OT, aber erstmal sehen, wo es uns hinführt, ausgleidern kann man später immer noch):
Das ist das alte Problem - wie stelle ich etwas dar, was ich selbst nicht kann. Gut, überreden kann jeder ein bisschen, daher sollte Rollenspiel schon drin sein - andererseits - was wenn ein im wirklichen leben sehr zurückhaltender Mensch einen Charakter spielt, der ein Verhandlungsgenie ist? Zwingt ihr den immer wieder (repetitio mater studiorum est) dazu, die Verhandlung/das Verhör auszuspielen und wenn er wie zu erwarten schlecht ist, misslingt es trotz seiner Werte? Also trotz eines Charakterblatts der Einsatz von #Du kannst was Du darstellen kannst#?
[FONT=Comic Sans MS]Das mit dem Ausspielen von Verhören beziehe ich nur begrenzt mit ein. Ich gebe nicht leicht einen Bonus, aber in solchen Fällen gebe ich einen Malus noch seltener, da das die ganze Kampagne zerstören kann, nur weil einem eine verdammte Info fehlt und man deshalb ein oder gar mehrere zusätzliche Sessions braucht, damit man anders dran kommt.[/FONT]
[FONT=Comic Sans MS][/FONT]
[FONT=Comic Sans MS]cul8r, Screw[/FONT]
Wenn man nicht grausam sein will und doch ein bischen fies ist Klassisch:
Eis, ein Bunsenbrenner oder eine Fackel und ein Steak was man anfackeln kann. :hoffnarr.
Ich denke aber auch, das man in einer guten Heldengruppe durchaus leichte Gewaltanwendung bei feinden durchaus vertreten kann, vor allem bei spielen die einen mittelalterlichen/Victorianischen Hintergrund haben.
Bei den meisten Fantasy spielen hat man nunmal auch einen Krieger in der gruppe der vielleicht ehrenhaft, ist aber immernoch ein Raubein, der nicht davor zurück scheut einem den er vielleicht beinahe umgebracht hat auch mal nen Faustschlag zu verpassen.
ansonsten ist das meiste schon gesagt worden, was mir an Verhörtaktiken so einfallen würde.