Wahnsinn oder Wahrheit?

Und wenn wir diesen Kampf verlieren, dann wird sich alles entscheiden. Alles. Die Barriere zwischen Gut und Böse wird sich lösen, alles verschwimmen und zu einem viel größeren Feind zusammenschmelzen. Es wird nichts mehr dagegen zu machen sein, wenn wir diesen Kampf verlieren. Wir werden zu Grunde gehen, werden uns nach der Zwietracht zwischen uns und ihnen sehnen, werden darum betteln die alte Ordnung der Sterne zurück zu erlangen. Und man wird es uns versagen.

Wir sind die Zerstörer, wir, die glauben mit Kampf werden Feinde zu Freunden, mit Krieg werden Probleme erlöschen und allesamt würden wir glücklich werden. Diese Annahme ist der größte Irrtum, der größte Fehler den wir alle jemals begangen haben, begehen und begehen werden. Es wird unser lasterhaftes Manko sein darüber zu grübeln. Die sieben Todsünden werden uns heimsuchen. Die Büchse der Pandora wird sich öffnen und uns alle in unseren schlimmsten Alptraum stürzen. Wir werden an unserer Gier, an unserem Neid, zu Grunde gehen, unausweichlich. Niemand kann uns daran hindern, denn wir wollen übersehen was dem Kleinsten von uns klar ist. Es ist unmöglich uns daran zu hindern in den Tod zu springen. In die Vernichtung einzutauchen und nie wieder daraus hervor zu stoßen. Wir werden unter der Oberfläche unserer Sünden ertrinken am Schmutz des Negativen. Niemand kann uns daraus helfen. Wir werden jämmerlich an uns selbst verrecken. Und wir verdienen es nicht anders. Wir alle nicht. Wir sind eine unausgereifte Spezies, dumm und töricht. Während wir die zerstören, die sich den Gepflogenheiten dieser Welt anpassen und gleichwohl auch die Ressourcen bis zuletzt verbrauchen, verhindern wir, dass wir je wieder eine Chance auf Heilung haben. Die, die nach den Gesetzen der Welt leben, sind nichts weiter als Unwürdige in den Augen der großen Mächte. Hier geht es nicht darum die Welt vor uns zu retten… Irgendwann müssen wir uns vor der Welt retten, denn irgendwann schlägt sie zurück - und wir werden das nicht überleben. Wir überdauern vielleicht die Übergangsphase in jene Welt, wie sie eigentlich sein sollte, doch nur um daran schrecklich wahnsinnig zu werden, weil wir mit einem Schlag feststellen, wie die Welt hätte für uns aussehen können, wären wir nicht die unterbelichtete, beschränkte Art die jemals auf die Erde losgelassen wurde….

Gedanken eines Wahnsinnigen oder eine Ahnung, der man durchaus entgegen sieht?

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Eindeutig!

Und was will der Autor sagen/erreichen? Das wir uns alle selbst umbringen? Das wir locker so weitermachen können wie bisher, es liegt ja nicht an uns, sondern den Genen?

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Ich denke eher, dass damit gemeint ist das wir durch unsere Beschränktheit und dadurch, dass die “Großen” allesamt anscheinend nur Zerstörung im Sinne haben, uns selber richten werden. Ich meine, jedem kleinen Manne ist es klar, wie man es “besser machen müsste”. Doch sobald eben jener kleine Mann ganz groß ist, ist dieses Wissen anscheinend weg. Es fängt ja schon ganz klein an:

Schulsprecher - die versprechen das Große und wenn sie gewählt sind, sind zu zu groß um sich noch mit den Wünschen der Kleinen abzugeben.

Oder nicht? Immerhin sehen wir das immer wieder. Jeder(fast!) Normalbürger regt sich über die Großen auf. Doch wenn sie die Chance haben, ein Großer zu werden, dann schert es sie einen Scheiß was sie als Kleiner genervt hat.

Ich glaube darum geht es :wink:

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Weder noch! Es ist rein philosophisch. Es ist die Erkenntnis eines Wesens, dass Individualität das Einzige ist, das Veränderung mit sich bringt und dass diese Veränderung immer Ihren Preis hat. Und dieses Erkenntnis führt zur einzig relevanten Frage: Ist diese Veränderung ihren Preis wert oder möchte man lieber ein Stück Individualität aufgeben? Und diese Frage ist so alt wie die Entwicklung des Bewußtseins. Und die Antwort auf diese Frage ist immer eine andere und doch auch immer dieselbe: Suum cuique!. :wink:

Gruß
Tufir

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Suum cuique, was? Diese Mentalität hat uns ja auch sehr weit gebracht!

Da wir hauptsächlich Egoisten auf dem “Thron” haben, herrscht ja eine solche Welt. Und eine solche Mentalität. Jedem das Seine und mir das Meiste, richtig? Hätte die Menschheit ein wenig mehr Grips und Empfindung, stünden wir nicht vor einem Problem, dass sich Massenvernichtung nennt, Ausrottung, Hunger, Ungleichgewicht der gesamten Welt.

Man könnte jetzt argumentieren, dass alles ein Gegenstück braucht. Aber das ist eine Sache, die könnte man im Zusammenhang auf Reich und Arm besser handhaben, finde ich.

Aber da sich die Welt schlichtweg zurück entwickelt, kommt uns all das, was wir Vergangenheit nennen, wieder entgegen. Die Menschheit wird sich selber vernichten, dass haben schon hunderte vor diesem Schreibling erkannt und ebenfalls in Texte verfasst. Sind nun alle Wahnsinnig oder haben sie einfach nur nicht diese Engstirnigkeit angenommen und sich meinetwegen “versklavt” dumm zu sein!? :wink:

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Oh oh, Luca, verrenne dich mal nicht. Dass dieser Spruch im Laufe der Zeit sicherlich wie so viele andere auch immer wieder missbraucht und missverstanden wurde, ist - genauso sicher wie leider - richtig.

Aber der eigentliche Sinn und Ursprung des “Suum cuique” (z. B. bei Cicero) ist der, dass es sich um eine unserer ältesten Rechtsgrundlagen handelt! Und so, wollte ich das verstanden wissen.

Gruß
Tufir

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Das weiß ich wohl, doch deine sogenannte alte Rechtsgrundlage existiert nicht mehr. Jedem das Seine hat nunmal in dieser Zeit die Bedeutung, dass man rafft und alles selber für sich nimmt. Oder glaubst du, irgendwer wird dir jetzt noch sagen, “Hey, ja Jedem das Seine wir sollten zu diesem Grundsatz zurückkehren”. eh,eh. Ich schätze das wird nicht mehr passieren.

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Sorry, Luca, da gehe ich nicht konform. Bloß weil einige Idioten die Aussage dieses Spruchs pervertieren, heißt das noch lange nicht, dass seine Bedeutung verdreht wurde. Im Prinzip sagen die ersten Paragraphen unseres Grundgesetzes nämlich nichts anderes aus als “Suum cuique!”

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Von mir aus, aber es sollte hier nicht um Suum cuique und seine Bedeutung gehen, sondern um obigen Text :wink:

Also, noch weitere Meinungen? :biggrin:

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Ich denke, dass die Autorin gewaltige Probleme mit sich selbst hat und ihre selbstzerstörerischen Tendenzen auf die gesamte Menschheit übertragen will. Sie bringt ein sehr hohes Maß an Wut, Enttäuschung und Hilflosigkeit zum Ausdruck, kanalisiert diese Gefühle in einem verdrehten Gerechtigkeitsempfinden in einer apokalyptischen Zukunftssicht, in der die Menschheit ihre “gerechte” Strafe erhalten wird.

Ich halte nicht viel von solchen “Alles-ist-Scheiße-und-wir-werden-sowieso-alle-sterben”-Einstellungen. .

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Was macht dich so sicher, dass das von einer Autorin stammt? :slight_smile:
Interessant!

Aber ich glaube nicht, dass der Verfasser, ob männlich oder weiblich, damit die Wut offenbart. Ich denke sie/er macht sich einfach Gedanken darum, was sein wird. Das ist glabe ich nicht verwerflich :wink:

Vielleicht drückt der Verfasser lediglich seine Hilflosigkeit über das nicht Helfen können aus? Vielleicht möchte der Schreibling gerne etwas verändern und kann nicht?

Möglich? :wink:

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Nichts macht mich sicher, dass es von einer Frau stammt. Interessanterweise wurde ich aber noch nie darauf hin gefragt, weshalb ich davon ausginge, dass ein Text von einem Mann geschrieben sei, wenn ich die männliche Form “der Autor” wählte. So wie die männliche Form bei unbekanntem Verfasser die weibliche mit einschließt, so schließt die weibliche die männliche mit ein.

Wut sehe ich in Äußerungen wie:
"Wir werden jämmerlich an uns selbst verrecken. Und wir verdienen es nicht anders. Wir alle nicht. "
“Wir sind eine unausgereifte Spezies, dumm und töricht.”
“wären wir nicht die unterbelichtete, beschränkte Art die jemals auf die Erde losgelassen wurde”

Der Text lässt einfach die emotionale Nüchternheit einer einfachen Resignation vermissen.

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Da hast du recht, Torwächter :slight_smile: !

Was meint ihr, in was für einem Zustand hat derjenige das geschrieben? Jetzt, wo Torwächter die Wut erwähnt?

Oder kann es auch einfach sein, dass derjenige lediglich eine kreative Phase hatte und garnicht geplant war, dass dort oben zu schreiben?

was meint ihr? :slight_smile:

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Ich kann dem vorher gesagtem nicht ganz folgen, da ich den Text anders sehe:
Er beginnt ja mit der Schilderung einer Möglichkeit und der Folgen des Eintretens dieser Möglichkeit:

Und wenn wir diesen Kampf verlieren, dann wird sich alles entscheiden. Alles. Die Barriere zwischen Gut und Böse wird sich lösen, alles verschwimmen und zu einem viel größeren Feind zusammenschmelzen. Es wird nichts mehr dagegen zu machen sein, wenn wir diesen Kampf verlieren. Wir werden zu Grunde gehen, werden uns nach der Zwietracht zwischen uns und ihnen sehnen, werden darum betteln die alte Ordnung der Sterne zurück zu erlangen. Und man wird es uns versagen.
Jetzt würde ich eigentlich erwarten, dass an dieser Stelle folgt, was passiert wenn doe Möglichkeit nicht eintritt oder eine Idee geschildert wird, wie die Niederlage abzuwenden sein könnte. Kommt aber nicht:
Vielmehr folgt die Feststellung, dass die Gruppe, der der Erzähler angehört, ihre Niederlage selbst verursacht und es werden Gründe für diese Festellung geschildert:

Wir sind die Zerstörer, wir, die glauben mit Kampf werden Feinde zu Freunden, mit Krieg werden Probleme erlöschen und allesamt würden wir glücklich werden. Diese Annahme ist der größte Irrtum, der größte Fehler den wir alle jemals begangen haben, begehen und begehen werden. Es wird unser lasterhaftes Manko sein darüber zu grübeln. Die sieben Todsünden werden uns heimsuchen. Die Büchse der Pandora wird sich öffnen und uns alle in unseren schlimmsten Alptraum stürzen. Wir werden an unserer Gier, an unserem Neid, zu Grunde gehen, unausweichlich. Niemand kann uns daran hindern, …
Und dann folgt ein Bruch:
…denn wir wollen übersehen was dem Kleinsten von uns klar ist.
Ich finde es interessant, dass hier nicht steht: …klar sein müsste. Das gibt dem gaanzen eine andere Bedeutung - da es jedem Mitglied der beschriebenen Gruppe die Möglichkeit nimmt, nicht Bescheid zu wissen oder die Folgen des Handelns falsch einzuschätzen. Der Erzähler geht also davon aus, dass die Gruppe sich absichtlich vernichtet.

Es ist unmöglich uns daran zu hindern in den Tod zu springen. In die Vernichtung einzutauchen und nie wieder daraus hervor zu stoßen. Wir werden unter der Oberfläche unserer Sünden ertrinken am Schmutz des Negativen. Niemand kann uns daraus helfen. Wir werden jämmerlich an uns selbst verrecken. Und wir verdienen es nicht anders. Wir alle nicht. Wir sind eine unausgereifte Spezies, dumm und töricht.
Soweit, so bekannt, diese Voraussage der Folgen der Niederlage hatten wir schon mal ebenso die Feststellung, dass der Gruppe der Wille fehlt, gegen das Drohende anzugehen. Aber jetzt kommt ein neuer Punkt:

Während wir die zerstören, die sich den Gepflogenheiten dieser Welt anpassen und gleichwohl auch die Ressourcen bis zuletzt verbrauchen, verhindern wir, dass wir je wieder eine Chance auf Heilung haben. Die, die nach den Gesetzen der Welt leben, sind nichts weiter als Unwürdige in den Augen der großen Mächte.
Offenbar gibt es neben der Gruppe, die der Erzähler bisher beschrieben hat (und der er sich zugehörig fühlt), auch noch eine andere Gruppe. Nicht klar wird für mich, ob der Erzähler der Meinung ist, dass die Handlungen dieser Gruppe die Niederlage abwenden könnten - würde auch die andere Gruppe so handeln. Das liegt daran, dass der Teilsatz “und gleichwohl auch die Ressourcen bis zuletzt verbrauchen” sich sowohl auf die erste, als auch auf die zweite Gruppe beziehen kann. Der Satzbau bleibt hier unklar.
Auch bleibt unkar, wer die großen Mächte sind - entweder ist das die erste Gruppe oder aber eine dritte. Darüber kann man spekulieren, leider gibt es im Rest des Textes keuine Hinweise auf unterschiedliche Mächtegruppen.

Hier geht es nicht darum die Welt vor uns zu retten… Irgendwann müssen wir uns vor der Welt retten, denn irgendwann schlägt sie zurück - und wir werden das nicht überleben. Wir überdauern vielleicht die Übergangsphase in jene Welt, wie sie eigentlich sein sollte, doch nur um daran schrecklich wahnsinnig zu werden, weil wir mit einem Schlag feststellen, wie die Welt hätte für uns aussehen können, wären wir nicht die unterbelichtete, beschränkte Art die jemals auf die Erde losgelassen wurde….
Zum Abschluss dann noch eine Anlehnung an die christliche Apokalypse: Dem Untergang folgt die Errichtung des Himmelreichs auf Erden, welches die Sünder nicht betreten dürfen sondern in den Feuern der Hölle braten müssen.

In der Summe fehlt mir also der Gegenstandpunkt - die zweite Möglichkeit, die eintritt, wenn die Gruppe den Kampf nicht verliert.
Entweder folgt diese später im Text oder der Erzähler sieht diese Möglichkeit nicht und verwendet das “wenn” zu Beginn nicht konditional (wie von mir angenommen) sondern temporal. Dann wäre der gesamte Text als Kapitulation des Erzählers (und der Gruppe, der er angehört) zu verstehen. Ob er recht hat oder wahnsinnig ist - das kann nur der Kontext zeigen.

Daher verstehe ich Teile des vorher geschriebenen nicht:

@Tufir: Du verstehst denn Text also als philosopische Ausdeutung des Suum cuique durch einen Erzähler, der die Schuld seiner Gruppe erkennt und entschlossen ist, die Konsequenzen als unabwendbar hinzunehmen, oder? Wenn das wenn zu Beginn temporal ist, dann stimme ich Dir zu.

@Gordovan: Wo findest Du die Aufforderung zum Weitermachen oder Hinweise auf die Gene? Ich sehe in dem Text eher die willentliche Entscheidung zur Selbstzerstörung als dahingehende Gängelung.

@Torwächter: Was die Wut angeht, so stimme ich Dir zu, ebenso in Bezug auf die tendenz zu Selbstvernichtung. Ob allerdings das Gerechtigkeitsempfindeb des Erzählers verdreht ist, würde ich nicht festlegen wollen - denn ohne den Kontext kann man das nicht beurteilen. Außer man geht davon aus, dass der Text nicht fiktional ist. Dafür gibt es aber im Text keine Hinweise, nur Lucas Interpretation geht dahin.

@Luca: Das ist auch der Fehler den Du machst:
Die Art, wie Du den Text präsentiert hast, gibt uns keinen Kontext und lässt auf einen Ausschnitt aus einem längeren fiktionalen Text schließen. Daher ist es nicht möglich, aus dem Geschriebenen Rückschlüsse auf die Realität zu ziehen. Außer Du weißt anderes über den Text und kennst die Bezüge. Sollte der Text also nicht fiktional sein, würde ich ihn als fatalistischen Blödsinn, bestenfalls als fatalistische interpretation des Suum cuique interpretieren - könnte ihm aber nicht zustimmen. Nur diskutierten wir dann hier nicht einen literarischen Text, sondern die reale Frage, ob die Menschheit sich selbst vernichtet. Das kann man auch machen, sollte man aber vorher erwähnen.
Aber auch unabhängig davon: ich sehe in diesem Text keinerlei Hinweise darauf, dass der Erzähler irgendwelchen “Egoisten auf dem Thron” die Schuld gibt, noch darauf, dass der Erzähler der Meinung ist, dass er helfen könne und durch die Umstände daran gehindert wird. Noch nicht mal dafür, dass die einzelnen Mitglieder der Gruppe bereit wären, das Schicksal abzuwenden und mit erreichen einer Machtposition diesen Willen verlieren, finde ich Hinweise - dem “kleinsten” ist zwar das drohende Schicksal bewusst, es deutet sich aber nirgends an, dass er den Willen hat es abzuwenden.
Sollte das in dem Text gemeint sein, so müsste man ihn anders formulieren und die verschiedenen Gruppen vereinen, die dort beschrieben werden, so dass es eine Mehrheitsgesellschaft gäbe, die sich selbst vernichtet, eine kleine Gruppe, die versucht das zu verhindern und die von den mächtigen der Mehrheitsgesellschaft daran gehindert wird. Diese Interpretation gibt aber der Text in seiner jetzigen Form mMn nicht her.
Und was die Frage betrifft, aus welcher Motivation heraus der Autor den Text verfasst hat: Man sollte nie, den Erzähler mit dem Autor gleichsetzen. Es mag möglich sein, Patrallelen zu ziehen, aber dafür muss man den Autor kennen. Nur aus dem Text auf den Autor zu schließen, ist eine unzulässige Spekulation und widerspricht den Grundprinzipien der Literatur.

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Niiiiicht schlecht, sonic! :biggrin:

aber ich muss dich kurz aufklären:

der erste Teil, der von dem zweiten Teil durch einen Absatz getrennt wurde, war ursprünglich von dem Verfasser dieses Textes etwas anders geplant was den Fortlauf betrifft. Im Grunde hat sich aus einer einstigen “Geschichte”, die sich daraus ergeben sollte, der zweite Teil entwickelt. Deshalb die Abspaltung.

Dann ist es falsch, dass der Text aus einem Kontext herausgerissen wurde. Den gibt es nur so wie er dort steht.

Wie wäre es denn, wenn der Text nur aus einer Laune heraus entstanden ist, allerdings weder Wahrheit noch Wahnsinn darstellt? Wenn er, wie du sagst, Fiktion ist, dann kann man darauf gut durch diese verqueren Sprünge schließen, die du erwähnt hattest.

Wenn dieser Text aus einer Laune heraus entstanden ist, ist er auch nicht überarbeitet sondern so hingeschrieben, wie es die Fantasie wollte. Ohne nachretuschieren. Dann ist das Körnchen der Wahrheit verpackt worden in einen Text aus unkontrollierten Worten.

Trotz allem ist da Wahrheit drinne, wie ich finde, auch wenn der Text an und für sich völlig belanglos ist - schätze ich. Es geht vielleicht auch nur darum, zu sehen was passiert, wenn man solch einen Text verfasst. Wie andere darauf reagieren?

Auf jedenfall, klasse Post! :slight_smile:

AW: Wahnsinn oder Wahrheit?

Deswegen tendiere ich nicht zu Wahrheit, sondern Wahnsinn. Es alles viel zu vage, widersprüchlich oder unklar. Gab es hier ein göttliche Eingebung? Es könnte einiges darauf hindeuten, da in fast allen Überlieferungen solche Eingebungen unklar, undeutlich oder schwer verständlich sind, genau wie angeblich prophetische Äußerungen von Wahnsinnnigen.

Aber warum macht sich dann der Autor keine Gedanken und die Bedeutung? Weil es keine gibt? Ein paar hingerotzte Endzeitgedanken, gewürzt mit einigen aktuellen Begriffen?

Nein, der Text lässt keine Willensentscheidung zu. Kleines Beispiel:

Niemand kann uns daraus helfen. Wir werden jämmerlich an uns selbst verrecken. Und wir verdienen es nicht anders. Wir alle nicht. Wir sind eine unausgereifte Spezies, dumm und töricht. Während wir die zerstören, die sich den Gepflogenheiten dieser Welt anpassen und gleichwohl auch die Ressourcen bis zuletzt verbrauchen, verhindern wir, dass wir je wieder eine Chance auf Heilung haben.

Und der Text ist zum Ende hin unschlüssig. Warum sollten wir, die wir angeblich dumm und töricht sind, am Ende erkennen, wie es hätte sein können und darum wahnsinnig werden? Das würde ja eine gewisse Möglichkeit der Erkenntnis erfordern, die wir jetzt angeblich nicht haben?

Daher bleibe ich dabei, auf keinen Fall Wahrheit, evlt. nicht Wahnsinn sondern lustlose Aneinanderreihung einige klingenden Phrasen, ohne Reflektion über den Inhalt. Lieblos. Vielleicht als Einleitung/Erzählung für einen Endzeitfilm tauglich, aber mehr auch nicht.