Zuerst einmal ein ganz großes Lob an Screw: Sie haben so gewissenhaft geputzt, es sieht jetzt wieder supersauber aus …
Und um die Eingangsfrage zu beantworten: Ehrlich gesagt frage ich mich das derzeit auch.
Höchstwahrscheinlich werden jetzt einige von Ihnen mit einem Entsetzenslaut scharf die Luft einziehen, zum Telefon greifen und den Weihnachtsmann anrufen, um ihm zu sagen, dass der doofe Feuertraum dieses Jahr keine Weihnachtsgeschenke bekommen soll!.
Insbesondere auch noch dann, wenn ich einräumen will, dass dieses meine “Schuld” ist (wobei, kann man in diesem Zusammenhang eigentlich von Schuld sprechen?)
Ich spiele schon seit einigen Jahren Pen & Paper mit Leuten am Tisch (Computer RPGs hatten und haben bis heute auf mich nie einen Reiz ausgeübt, ich bin allerdings auch kein Computer/Konsolen-Zocker).
Und damals ™ war alles neu und toll.
In letzter Zeit aber habe ich festgestellt, dass es irgendwo immer wieder dasselbe ist. Man ist Held. Man bekommt einen Auftrag, versucht diesen zu erfüllen, trifft auf Konflikte unterschiedlicher Coleur, durch die man sich prügeln, rätseln, interagieren muss.
Alles war irgendwie immer Schema F.
Nun ist es irgendwo so, dass ich mich in eine andere Richtung entwickelt habe als die Menschen, mit denen ich spiele. Während sie weiterhin das Heroische bevorzugen, dass … ich sage einmal vorsichtig … Übliche, den “Mainstream”, finde ich eher Gefallen an Abenteuern, die aus der Rolle fallen, die anders sind, die sich vom “Einheitsbrei” abheben.
“Die gefangene Zeit”, in der die Helden ins Wunderland geraten, welches schon Lewis Carrols Alice besuchen durfte. “Smaskrifter”, das durch merkwürdige Zeitgenossen und spezielle Flüche besticht. Oder “Die Kutsche”, ein Abenteuer, bei dem die Helden zwar vorgegebene Abenteurerfiguren vorgesetzt bekommen, nicht voneinander wissen, in ein - zwei Fällen auch miteinander arbeiten müssen - bis zu dem Zeitpunkt, als ein Ereignis eintritt, dass für (fast) alle von immenser Bedeutung ist und bei dem aus Freund erbitterter Feind wird und man sicherheitshalber mit einem offenen Auge schlafen sollte, um jetzt einmal Beispiele zu bringen.
Jedoch ist der Wunsch nach dem Anderen nicht der einzige Grund, warum ich gerade in der Sinnkrise bin und mich frage, ob ich überhaupt noch Rollenspielen will.
Ein anderer Punkt - für mich - ist, dass ich mich in meiner Fantasie eingeschränkt fühle. Zugegeben, meine Fantasie ist ohnehin ein wenig schräg, sehr häufig versuche ich eine Lösung Out of norm zu finden (ja, okay, ich sehe mich auch irgendwo als ein Nonkorformist), eine Idee, die aus dem Rahmen fällt. Das eigentlich Offensichtliche ist “zu einfach”). Ich mag das Skurrile, das Absurde.
Leider - (subjektive Wahrnehmung) - kommt es mir so vor, als erwarte man auch bei der Kreativität und der Fantasie einen hohen Grad an Seriösität. Und dass ist ein Punkt, bei dem ich ein wenig zaudere.
Ob ich deswegen den Rollenspiel für immer den Rücken kehre?
Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht.
Vielleicht ist es momentan auch einfach nur ein Phase, hervorgerufen durch das frühe Dunkelwerden und spätes Hellwerden. Vielleicht bin ich wieder “voll auf dem P&P-Trip”, wenn es wieder warm und schön hell wird.
Momentan aber frage ich mich, ob ich längere Zeit kein P&P spielen sollte.
Momentan sehe ich für mich keine Motivation.