Zuerst kommen bei mir auch eher so Sachen wie bei @SoulReaper. Zuerst sollen die Spieler diese Runde ernst nehmen, ihnen eine gewissen Zeit in ihrer Freizeitplanung einräumen und Motivation zeigen. Wir wollen alle zwei Wochen spielen und dann spielen wir auch alle zwei Wochen und wer lieber auf die coolere Party geht, der darf dahin, aber braucht auch nicht mehr zu uns kommen.
Zuerst also Prioritäten abklären. Diese Rollenspielrunde in Deinem Leben, wo steht sie da? Wie oft hast Du dafür Zeit?
Dann die Erwartungen. Warum eigentlich Rollenspiel? Warum nicht angeln? Auch welche Erwartungen kann ich als SL erfüllen und welche nicht. Was kann ich bieten, was wollen sie eigentlich haben? Bier, Brezeln, Dungeon? Tiefe, Herzklopfen, Immersion?
Erst wenn dass geklärt ist, die Sache mit den Charakteren. Hat jemand schon eine Idee? Unabhängig vom System. Fragen worauf Lust ist. Was sie darstellen wollen? Jemanden mit einem Schwert ist genauso gut, wie gedisster Halblings Koch, der aus Frust über seine Artgenossen Dieb und Assassine geworden ist, aber eigentlich nur Anerkennung für seine Lakritzschnecken sucht. Erst wenn jeder so eine Idee für eine Richtung hat, dann mit Klassen, Rassen und anderen Gameterms kommen diese raus suchen anbieten. Schwert ist einfach, mehr einen strahlenden Ritter oder lieber Wildnisläufler oder dreckiger Söldner? Vielleicht sogar ein Halbork, nein mehr Prinz Charming? Paladin? Nein, zu krass, eher ein netter Krieger menschlich mit hohen Charisma. Wahrscheinlich eher aus gutem Haus? Nö, eher einfache Schicht hochgearbeitet. Auf Nachfragen kommt meist schon etwas mehr… oder Ideen werden gerne übernommen, wenn man genug hinwirft.
Ich mache das lieber vorher über private Kommunikationskanäle. Nur wenn da nichts kommt, dann halt am Tisch, aber dann nicht erwarten, dass viel Zeit zum Spielen bleibt.
Wenn so GAR NICHTS kommt. Archetypen, aussuchen lassen. Schauen ob man jetzt eine Idee hat, die noch viel cooler ist als der Archetyp…
Im Spiel darf immer noch Hintergrund dazu kommen. Ich hab bei meinen auch meist erst nur eine ungefähre Vorstellung. Beim ersten Mal spielen lernt man den Charakter auch meist erst selbst kennen und merkt dann schon in welche Richtung es geht oder wohin. Bei meinem letzten einer Jedi für Star Wars wusste ich nur, ah die kommt aus den Unterschichten von Crouscant und wurde vom Orden halt irgendwie entdeckt, als Kind schon etwas älter. Erst später hab ich ne Kurzgeschichte dazu geschrieben, wie genau. Muss nicht immer alles gleich sein. Der Charakter braucht auch noch Raum, um im Spiel dazu gewinnen zu können.
Also. Werf die Brocken hin, die sie fressen. Hol sie dort ab wo sie stehen.