Ich verwendet vorgefertigte Abenteuer nur noch als Steinbruch, nehme mir Orte, Personen, Probleme, Gegenstände, etc daraus und stopfe sie für unsere Geschichte passend um. Immer wieder mache die Erfahrung, dass es viel, viel aufwendiger ist sich an alles zu halten was da irgendjemand mal aufgeschrieben hat statt Dinge aus dem Ärmel zu schütteln. Außerdem hat man so vieles schon mal gesehen oder verfällt in Klischees.
Aus einem Abenteuer habe ich mal die Gegenspielergruppe genommen und das Geschlecht gewechselt. So hatte ich eine Kriegerin, eine Magierin, eine Diebin und einen Mann, der sah gut aus und mochte Schmuck. Es wurde viele IT darüber gesprochen, warum die den mitnehmen und kam schließlich darauf, dass eben alle ihren Schnuckel dabei haben sollten. Geschlecht auswürfeln ist eh super, jetzt haben wir eine fast rein weibliche Piratenmannschaft.
Beim ersten Mal leiten dachte ich auch, ich nehme ein vorgefertigtes AB, aber wir spielten dann erst einmal aus, wie die SCs überhaupt zu dem Einstiegspunkt gekommen sind und hinterher hat uns allen das vorher sehr viel mehr Spaß gemacht, als das AB (war ein Dungeon) selbst. Darauf hat es zehn Jahre gedauert bis ich wieder eines in die Hand genommen habe. 
Inzwischen habe ich wieder ein paar mehr Bücher, um mich inspirieren zu lassen. Die Idee ‘den SCs nahe stehende Person wird aus Versehen in eine Katze verwandelt’ fand ich ganz nett. Den Plot darum herum: wie und weshalb und die Lösung, fand ich allerdings eher langweilig, sodass es etwas anders geworden ist. Besser zu den SCs passend, besser zu dem, was man gerade eh gemacht hatte.
Über die Jahre bin ich ebenfalls davon weg gekommen mir überhaupt einen Lösungsweg für irgendeinen Konflikt oder Problem zu überlegen. Da fällt den SCs oder Spielenden bestimmt selbst etwas ein, welchen ist mir als SL im Grund egal.
So schreibe ich als SL überhaupt keine Geschichte mehr, sondern die schreiben wir dann erst gemeinsam am Spieltisch. Die wichtigste Inspirationsquelle sind dabei die SCs und ihre Motivationen, ihre Hintergründe, irgendwas findet man da immer:
Die Kirche der Priesterin hat ein Problem. Der kleine Bruder des Barbaren hat sich auf eine wagemutige Queste begeben, die weit über seinem Können liegt (und insgeheim eh die Bösewichtig in den Kopf gesetzt hat, weil sie eigentlich will, dass der Barbar irgendwo ist, wo sie ihn für sich nutzen kann), die Lehrmeisterperson der Magierin braucht Hilfe bei einer Vorlesung in Stadt Weiterweg, was weiß ich. Bis jede SC ihre Geschichte hatte ist man bestimmt ein Jahr OT beschäftigt und währenddessen kann man genug Samen für den nächsten größeren Handlungsbogen streuen.