Das unnötige Töten (Meister & Spieler)

@SigmundFloyd und gleichzeitig ein dickes Sorry an @Screw, der eigentlich einen eigenen Thread für das Thema “Wie sollte ich meinen Charakter ausspielen” eröffnet sehen will, aber ich würde sehr gerne noch etwas zum Post vom User SigmundFloyd etwas sagen, und wenn ich diesen Post dann in einem neuen Thread eröffne, bei dem kaum einer weiß, worum es geht, wäre das auch eher ungünstig.

Erst einmal: Ich finde Ihre Darlegung sehr spannend.
Die Frage kann man zuerst ganz primitiv mit der Antwort “Weil er es kann” “kontern”, weil es Spieler gibt, die tatsächlich so reagieren. So nach dem Motto: Welchen Grund hatte er, das zu machen? Antwort: Weil Baum.
Ich finde es ein wenig schwierig, weil der Mitspieler vielleicht das Ganze auf die Spitze treiben will, weil er sich vielleicht durchsetzen will, aus welchen Gründen auch immer.
Nein, das heißt nicht, dass ich Ihren Vorschlag da madig machen will, ganz im Gegenteil: Ich freue mich, dass Sie uns an Ihrem Erfahrungsschatz teilhaben lassen, und ich werde diese Idee auch mit meiner Gruppe besprechen.
Aber manchmal sind Spieler ein bisschen sehr ihrem Charakter verhaftet, und wenn ein Mitspieler partout will, dass es so läuft und nicht anders, dann rennt man nun mal gegen verschlossene Türen.
Er/Sie will halt seinen/ihren Willen durchsetzen, und das erreicht man eben mit Sturheit.
Unabhängig davon werde ich diesen Vorschlag bei meinen Leuten ansprechen.

Klingt für mich wieder nach einem zweischneidigen Schwert.
Einerseits finde ich diese Idee wirklich gut, weil man sich dadurch irgendwie “absichern” kann, dass der Mitspieler dann einen nicht für ein [vom Verfasser dieses Textes selbst zensiert] hält.
Aber auf der anderen Seite hat es für mich einen leicht bitteren Beigeschmack, da das Ganze auch irgendwo in die Richtung geht, um Erlaubnis zu fragen, und das könnte dann unter Umständen statt eines gemeinsamen Spieles plötzlich in eine Richtung gehen, dass der Mitspieler sich sagt: Hm … der Mensch will etwas machen, ich habe jetzt die Macht über ihn zu entscheiden, ob er das darf oder nicht.
Gut, mag vielleicht ein bisschen sehr arg doll konstruiert klingen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir alles Menschen sind und dass der eine oder andere tatsächlich die Chance sieht, da “seine Karten auszuspielen”.

Auch hier wieder das zweischneidige Schwert.
Nehmen wir einmal als Beispiel eine Figur, die ich spiele, eher ein Einzelgänger. In der Gruppe notgedrungen drin, sein Credo: Hilf dir selbst, dann helfen die die Götter. Sofern mich zum Beispiel ein Kampf nicht selber betrifft, mische ich mich auch nicht in andere ein.

Nun begab es sich, dass ein Mitglied der Gruppe in einen Kampf mit Wölfen geriet, den es nicht gewinnen konnte. Also bin ich hin und habe das Tier dann mit zwei - drei wuchtigen Hieben getötet.
Dann mit einem gehässlichen “Hättest zuhause bleiben sollen, wenn dir schon solche Schoßhündchen zusetzen” wieder raus aus der Szene.

Und da ist es wieder, das “Problem”: Jetzt “muss” ich davon ausgehen, dass die Mitspieler von mir erwarten, dass ich in anderen Kampfsituationen auch so reagiere. Und damit spiele ich wieder nicht die Rolle.