Das unnötige Töten (Meister & Spieler)

Wenn jemand wütend wird, weil er ein leidenschaftlicher Fan ist und sich dann mal im Ton vergreift… gibt es direkt ne Abmahnung. Darum würde ich mich schon kümmern. Jeder kann Fan von was auch immer sein, aber wenn man auf der Arbeit deshalb seine Fassung verliert, ist man nicht geeignet. Been there…

Wenn jemand direkt gewalttätig wird ist das aber nochmal eine ganz andere Qualität, die sich meines Erachtens nach nicht mit dem Spiel in einer Gruppe kompatibel ist.
In einem mittelalterlichen Fantasy Game kann man sowas vielleicht mal machen, aber macht es Spaß?
Da bin ich skeptisch.

Was ich dazu noch sagen wollte:

Ich halte diese Aussage für … ich sage einmal vorsichtig “schwierig”, da es für mich bedeutet, man ist im eigentlichen Sinne kein Spieler, sondern ein “Mitläufer”.

Ein kleines Beispiel: Unsere Gruppe befand sich in einem Schloss, in deren Schlossküche sich recht große Käfer (so groß, dass kleinere Kinder darauf hätten reiten können) aufhielten. Besagte Käfer hatten sich von draußen einen langen Gang gegraben, sind dann durch die Wand und haben sich in der Küche ausgebreitet, um sich am Mehl gütlich zu tun.
Eigentlich wollte der SL nichts anderes, dass jemand dieses Loch mittels Bretter an die Wand nageln verschließt und dieser Punkt wäre dann abgehakt gewesen.
Nur kam es mir ziemlich merkwürdig vor, dass die Käfer einen so langen Gang durch die Erde buddelten, dazu noch durch eine steinerne Wand brachen für Mehr, dass sie aus der Entfernung gar nicht hätten riechen können.
Und weil mir das so komisch vorkam, bin ich nachts heimlich still und leise wieder n die Küche und habe die Barriere entfernt (krachend, was meine Mitspieler auf den Plan rief), einfach, weil ich das Ganze näher untersuchen wollte.

Hätte ich jetzt gruppenkonform gespielt, hätte ich das eigentlich nicht machen dürfen, aber ich hatte es gemacht, weil Ich als Spieler eben diesen Gedankengang hatte.
Weder ging es mir darum, dem SL eins auszuwischen, noch ging es mir darum, mich gegen die Gruppe zu stellen.
Es ging mir einfach nur darum, dass ich da einen Gedanken hatte, der in die Richtung geht: Das klingt für mich nicht nach Zufall, das klingt für mich nach einem Trick von Orks (kurzer Hinweis: Der SL erzählte am Anfang, dass Orks gegen die Menschen in kriegerische Akte verwickelt waren).

Und das ist für mich auch ein Punkt, dass ich eine Rolle verkörpere.

Offensichtlich verstehst du nicht was ich mit Gruppenkompatibel meine. Damit meien ich zB. das man sich nicht innerhalb der Gruppe bekämpft, Ausrüstungsgegenstände der andere klaut oder Dinge unterschlägt die gefunden werden und ganz vorneweg einen Charakter erschafft, der die anderen sozusagen ergänzt (außer in einer abgesprochenen Themen-Kampagne wo zB. alle Magier sind oÄ).

Deswegen geht deine Solo-Aktion mit den Käfern hier an der Sache vorbei, weil innerhalb eines Abenteuers nie alles untereinander abgestimmt werden kann und muss. Wobei ich es am Rande bemerkt schon komisch finde das Käfer sich durch Meterweise verdichtete Erde buddeln, dann noch durch eine Steinwand um am Ende von einem davorgenagelten Brett halt zu machen. Hatten die eine Holzallergie?

Das Käfer Mehl aus weiter Entfernung wahrnehmen halte ich grad in einer Fantasywelt hingegen für realistisch. So können zB. Schnecken Bier in einer Entfernung von 200m riechen.

Keine Angst, ich hatte das sehr wohl verstanden, aber anscheinend haben wir beide eine vollkommen andere Auffassung des Begriffes Rolle(nspiel).
Für mich bedeutet es, dass ich einen vorgegebenen Charakter verkörpere. Wenn die "Regieanweisung sagt: Beklaut NSCs aber niemanden aus seiner Gruppe, dann beklaut meine Figur NSCs aber keinen aus meiner Gruppe.
Wenn es aber heißt: Charakter ist von jetzt auf gleich auf 180, dann stelle ich mich nicht hin und sage: Aber nur NSCs gegenüber und nicht meiner Gruppe.
Wenn Sie, jareth, zum Beispiel als Gruppenmitglied einen NSC foltern wollen, um eine gewünschte Info zu bekommen, mein Charakter aber gegen jegliche Art von Folter ist, dann versuche ich Sie respektive Ihre Figur davon abzubringen.
Laut Ihrer Aussage ist das aber wiederum nicht gruppenkompatibel.

Mein Beispiel vom Post vorher: Ich lese hier recht häufig, dass es gegenüber den Spielern bzw. gegenüber des Spielleiters unfair ist, wenn man “sein eigenes Ding” durchzieht. Das würde alles sprengen.
Das habe ich aber in der beschriebenen Situation gemacht. Demzufolge war mein Handeln nicht gruppenkompatibel, auch wenn der eine oder andere jetzt sagen wird: Vom Gedankengang her kann ich es sogar nachvollziehen.
Zugegebene, in dem Fall war es kein “Mein Charakter ist halt so”, in diesem Fall war ich als Spieler es, der diesen Gedanken hatte, dass etwas nicht koscher ist.

Lustigerweise hatte ich das auch gedacht. Da haben wir beiden denselben Gedanken :slight_smile:

Oh … das wusste ich gar nicht. Da kann man immer wieder sagen, welche erstaunliche Fähigkeiten die Tiere haben.

Keine Angst, ich hatte das sehr wohl verstanden, aber anscheinend haben wir beide eine vollkommen andere Auffassung des Begriffes Rolle(nspiel).
Für mich bedeutet es, dass ich einen vorgegebenen Charakter verkörpere.

Der Charakter ist aber nicht vom Himmel gefallen und dir als Strafe der Götter zu spielen auferlegt.

Den hast du selbst erschaffen, inklusive seiner Persönlichkeitszüge und der Interpretation wie man diese in einer bestimmten Situation zu spielen hat. Man kann sich hier nicht damit rausreden es sei ja vorgegeben und man müsse das jetzt so machen.

Wenn Sie, jareth, zum Beispiel als Gruppenmitglied einen NSC foltern wollen, um eine gewünschte Info zu bekommen, mein Charakter aber gegen jegliche Art von Folter ist, dann versuche ich Sie respektive Ihre Figur davon abzubringen.
Laut Ihrer Aussage ist das aber wiederum nicht gruppenkompatibel.

Allein diese Konstellation setzt schon voraus, bei der Charaktererschaffung keinen Wert auf Kompatibilität der Gruppe oder Grenzen anderer Spieler zu legen. Wirst du bei mir nicht antreffen. In meinen Gruppe gibt es entweder aufgrund langer gemeinsamer Kampagne einen stillschweigenden Konsent oder es wird mit Consent-Sheets, Session Zero etc. gearbeitet.

Fun Fact: Leute die auf sowas keinen Wert legten, waren auch immer die ersten deren Charakter Probleme machten und die mutwillig auf den Grenzen anderer herumtrampelten, “ihr Ding” ohne Rücksicht auf Verluste durchzogen und sich damit rechtfertigten der Charakter “sei nunmal so”.

Lustigerweise aber auch die ersten, die beleidigt waren und die Gruppe verliessen, wenn jemand das angesprochen und sie kritisiert hat. Mancher Verlust ist aber auch eine Bereicherung.

Würden wir allerdings vorher drüber sprechen, das in unserer Kampagne Folter Ok ist und die Charaktere auch von der dunklen Seite sein dürfen, Konfliktspiel inklusive, dann wäre dein Beispiel eben keines für mangelnde Kompatibilität.

Du wirst aber regelmässig erleben das der verhinderte Folterknecht über seine Absichten nicht vorher spricht. Es liegt in der Natur der Sache, denn das ist ein Element zum provozieren und schockieren. Der Effekt verpufft teilweise wenn man sich darüber verständigt was man vorhat.

Interessanterweise haben wir bisher nur eine Person aus der Gruppe geschmissen, und das war der Mensch, von dem ich hier ab und an berichtet habe, der ständig zu spät kam (und ich rede hier von 1 - 3 Stunden), grundsätzlich recht behalten wollte, selbst wenn seine Aussagen bewiesenermaßen falsch waren, der bei Aktionen anderer zwischenquatschte ohne Rücksicht auf Verluste und Monologe hielt, die locker 20 - 30 Minuten andauerten und der stets und ständig bei Gegenwind behauptete, dann man ihm nicht zugehört habe.
In dem Punkt gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht: Sein Verhalten war wirklich nicht gruppenkompatibel. Und ja, er verlangte, wieder aufgenommen zu werden, weil unser Verhalten ihm gegenüber falsch war.

Ansonsten klinke ich mich hier aus der Diskussion aus; wir haben jeder eine andere Auffassung dazu und würden uns im Grunde genommen nur im Kreis drehen.
Darin sehe ich jedoch keinen Sinn.

Dennoch möchte ich an dieser Stelle betonen, dass wir unsere “Fehde” (scherzhaft gemeint) ruhig und sachlich und friedlich ausgetragen haben und uns keine Beleidigungen an den Kopf geworfen haben (eine Unart, die man leider recht häufig im Internet findet). Und das ist eine Eigenschaft, die man nicht hoch genug schätzen kann :slight_smile:

Blockzitat

Wenn jemand ungefragt 20-30 Minuten Monologe hält, kann man es den Zuhörern auch nicht verdenken, wenn sie nicht mehr zuhören. :wink:

Was im Spiel und am Spieltisch im Umgang miteinander Ok ist, dürfte wohl von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich sein. Wogegen ich mich inzwischen aber wehre, ist die Arroganz mancher Zeitgenossen einfach ihre Auffassung davon allen anderen ungefragt aufs Auge zu drücken.

Und in der Regel wissen die Leute auch was allgemein Ok ist und was man ggf. aushandeln muss, weshalb die, die eben nicht aushandeln wollen (sondern aufs Auge drücken) Prozesse und Instrumente zum Aushandeln ablehnen.

Deswegen war es nur konsequent das die zwei Spieler die sich bei uns am Tisch angeschriehen haben und sich gegenseitig aber auch anderen regelmässig das Wort abgeschnitten haben, beim Thema Session Zero gemauert haben. Vielmehr wurden hier erstmal schlechte Verhaltensweisen durchexerziert, die dann als sie bereits geschehen waren auch Kritik hervorriefen. Die Kritik wurde dann schnell als überzogen und persönlicher Angriff dargestellt, soweit das sich der Kritiker dafür zu entschuldigen habe. Zum Schluß sind beide auch aus dem Grund gegangen. Einer von beiden wurde kritisiert und konnte damit nicht umgehen. Der Kritiker wollte sich nicht entschuldigen (wofür auch?), es wurde aber ein klärendes Gespräch angeboten. Die Antwort “Ich werde darüber nachdenken” war ein glatte Lüge, denn in der Folge haben beide die Gruppe geghostet. Der eine ist in der Wahtsappgruppe geblieben ohne auf Nachfragen zu antworten ob er weiter spielen wolle etc. bis er dann rausgeworfen wurden. Grenzwertig pathologisch.

Fun fact: Ich war mit den beiden auch mal im Kino, später dann Essen. Die beiden haben den halben Film lang störend laut geredet und waren auch im Restaurant egozentrisch laut unterwegs.

Also: Wichtig ist hier nicht was konkret vorgefallen ist, sondern ob es ausgehandelt wurde wenn es sich außerhalb normaler Normen bewegt (zu spät kommen und anderen ins Wort fallen liegt ja zB. außerhalb der Norm).