Ich hatte noch nie, möchte es nicht, habe es nicht vor und werde nicht mal bei krassen Verringerungen meiner finanziellen Möglichkeiten Geld für’s Spielleiten von Spielgruppenmitgliedern überhaupt verlangen wollen. Die Idee ist mir so befremdlich, daß ich bis zu diesem Thread nicht mal auf die Idee kam, in irgendeiner Weise darüber nachzudenken.
“Entlohnung” in dem Sinn, daß man mir [hier typische Geschenke für Spielleitungen einfügen] schenkt, nehme ich mit großer bis größter Dankbarkeit an.
Ich (egal ob spielend oder leitend) organisiere auch gelegentlich Sammlungen für solche oder ähnliche Geschenke. Beispielsweise, als sich jemand aus einer meiner Gruppen den Virus SARS-Cov-II zugezogen hat, gab es als Geschenk eine entsprechende Plüschmikrobe. In einer anderen Gruppe gab es bei einem Wechsel der Spielleitung einen Universal-Spielleitungsschirm für die neue Spielleitung.
Anderweitige “Entlohnungen”, die der Gruppe und damit auch mir geschenkt werden (z.B. Mahlzeiten/Snacks, Getränke, Ausdrucke/Hand-Outs, Transport zu/von Spielort, etc.), fordere ich auch nicht ein. Sondern ich frage bestenfalls nach der Bereitschaft, ob es jemand übernehmen würde und nehme es genauso Dankbar an, wie persönliche Geschenke der Gruppe an mich.
Gerade in aktueller Zeit ist ein “Eintriittsgeld” zu einer Spielrunde meiner Meinung nach eine (sehr dramatisch formuliert) sozial-finanzielle Diskriminierung. Denn (zugegeben, abhängig von Höhe der nötigen Bezahlung) Schuldner, Arbeitslose, Rentner & Sozialhilfeempfänger können den geforderten Betrag eventuell gar nicht leisten und sind demzufolge automatisch von der Spielgruppe ausgeschlossen. Wegen Geld(!).
Tatsächlich sind in meinen beiden momentanen Gruppen von den insgesamt sechs Leuten eins absolut gar nicht, zwei quasi so gut wie nicht und ein weiteres Leut nur bedingt in der Lage, einen Betrag von beispielsweise 40-50 CHF (25-30 €)/Wochenende zu zahlen.
Das Wort ‘Arbeit’ ist in dem Zusammenhang wichtig, finde ich. Ja, eine Rollenspielgruppe zu leiten und Sitzungen vorzubereiten, erfordert Arbeitsaufwand. Und auch wenn ich dem Konzept von Geld sehr ablehnend gegenüber stehe, finde ich doch daß Arbeitsaufwand auf jeden Fall be-/entlohnt werden soll.
Aber(!) mir kommt ein Zitat in Erinnerung, welches die Bezeichnung ‘Arbeit’ für die Betätigung von gemeinsamem Spaß in einer Spielgruppe, negiert: “Wenn man seine Arbeit liebt, geht man nie arbeiten.”
Wenn dieser Spielleiter seine getane Arbeit so wertvoll einschätzt, daß er als Wertschätzung nur Geld annimmt, wäre meiner Meinung nach ein Wechsel vom privaten Spieltisch zu einem Rollenspiel-Verleger zu empfehlen.