AW: Mehr Punkte durch Nachteile
Torwächter, schalte einen Gang zurück. Herzlichen Dank.
Ich folgte DEINEM Beispiel, was ja besagt:
Dem andere Charakter ist die Reaktion seiner Umwelt herzlich egal. Er ist sich selbst sein einziger Freund und wenn er seine Ekelvisage dazu nutzen kann, Leute einzuschüchtern oder sich unangenehme Kontakte vom Hals zu halten: umso besser.
Darauf sage ich, dass es immer noch ein Nachteil für diesen Charakter ist. Der Ansicht bist du scheinbar nicht.
Daher komme ich nicht umhin, das noch einmal darzulegen. Ein von dir beschriebener Charakter kommt in 90% aller Rollenspiele (von VIOLENCE oder F.A.T.A.L. Einmal abgesehen) nicht durch. Er wird durch diesen Nachteil auch irgendwann unweigerlich an seine Grenzen stoßen. Der eine Charakter tut dies vielleicht nur früher als der andere.
Und dann ist der Nachteil für beide Charaktere das, was er eben sein soll
Ich sehe nicht ein, warum man dafür mehr Punkte (der situative, von dir genannte Ansatz) zu geben. Wer hässlich ist, ist eben hässlich.
Dann ist es auch herzlich egal, was die Intention der Charaktere eigentlich ist. Sie haben beiden den gleichen Nachteil, nur der Umgang damit ist ein ganz anderer. Und trotzdem wirkt sich der nachteil bei beiden behindernd aus.
Dann bin ich weiterhin der Meinung, dass man ganz klar unterscheiden muss: Das zulassen eines Nachteils für ein bestimmtes Charakterkonzept und das ablehnen des gleichen Nachteils bei einem anderen Charakterkonzept aus subjektiven Gründen der SL ist UNFAIR.
Die unterschiedliche Konfrontation der Charakter im Spiel mit dem Nachteil ist hingegen nicht unfair, denn sie basiert nicht auf der subjektiven Einschätzung der SL sondern auf dem Spiel – also den Entscheidungen von Spieler und SL.
Dann ist es nicht mehr unfair, denn dann haben wir eine bekannte Folge von Aktion und Reaktion.
Fakt ist: Charakter A bürdet sich selbst durch (selbstgewähltes) Verhalten mehr Nachteile auf, als Charakter B.
Nein. SPIELER A und SPIELER B. Da ist in der Tat ein Unterschied. Und von der Bezeichnung mal ab: tut er nicht wirklich, lediglich die Achsen verschieben sich. Die Charaktere beider Spieler werden unweigerlich mit ihrem Nachteil konfrontiert, der eine früher, der andere später.
Aus diesem Grund halte ich es ja für besser, Nachteile im Spiel selbst zu belohnen und zwar immer dann, wenn sie tatsächlich einen Nachteil bedeuten.
Ja, DU.
Andere aber nicht. Das gibt der einen Ansicht nicht mehr oder weniger Sinn als der anderen Ansicht. Wie du so schön propagierst: es gibt nicht nur eine Wahrheit.
Und: Belohnung im Spiel ist dann wieder ein subjektiv. Abhängig vom empfinden des Spielleiters. Und da wäre dann die Frage: Ist das nicht auch Unfair? Vielleicht merkst du, dass bei dem Thema „Gerechtigkeit“ der Hund irgendwann wieder selbst in den Schwanz beißt. Ich selbst halte Fairness in einem Rollenspiel für angebracht, aber zu 100% umsetzbar ist es IMO nicht.
Daher wäre eine solche Belohnung sehr schnell auch unfair, je nachdem von welcher Warte aus man sie betrachten will.
Wichtig ist die Sichtweise. Und da wirst du bei 100 Rollenspielern 200 Meinungen darüber halten was „fair“ , „richtig“ und „gerecht“ ist, und das schlimmste (naja, eigentlich schönste) ist, dass sie alle Recht haben.
Es gibt halt verschiedene Sichtweisen, ich glaube, davon entfernst du dich gerade eben etwas.
So wird der Charakter, der ständig schmerzvoll zurückgewiesen wird, weitaus tiefgreifendere Erfahrungen über das Wesen der Menschen machen, während der Charakter, den dies alles kalt lässt, eben ganz gut mit seinem entstellten Gesicht leben kann.
Ja… Konsens?
Ich meine, das ist logische. Aber deshalb, weil es einem liegt, theatralisch zu einen und zu jammern und der andere eher den bärbeißgen harten Stein spiet, anders zu rechnen? Ney…
SoFar
MB
Meier