[FONT=Comic Sans MS]“Okäi … das is jez gemein. Auf der einen Seite meine Pflichtschuldigkeit, weil ich einen von mir selbst gesetzten Termin vernachlässigt habe … und auf der anderen Seite ein Whiskey, den ich noch nicht kenne … Remy, deine Entscheidung, schließlich schulde ich dir was.”[/FONT]
“Kein Ding Omae,… ich wollte eigentlich auch nicht stören falls du hier was , hm, geschäftliches besprichst…” Der Elf besieht sich das weibliche Gegenüber noch einmal genauer. “Guter Geschmack,” damit ist offen, ob LaValle das Alkoholische Angebot oder die Elfin meint.
“[COLOR=“Yellow”]Casimir, bring mir doch bitte einen guten Sake, ja? Sei so nett”
Es sieht nicht so aus, als ob LaValle anstalten machen würde, in nächster Zeit wieder zu gehen. Obwohl, kurzzeitig ist er etwas abwesend - er bringt seine Drohne in eine bessere Position.
“Das heißt natürlich, falls ich hier nicht störe…ansonsten geh ich in ne andre Nische und wart, bisse Zeit hast…” Außer [COLOR=“Cyan”]Screw versteht wohl niemand den Seattler Stadtsprech, in den LaValle am Ende verfällt.
[FONT=Comic Sans MS]“Dann mal stressfrei. Muss sowieso erst meinen Burger fertig essen.” Screw langt darauf hin wieder herzhaft zu und nimmt einen Bissen, der, sogar bei diesem Musterexemplar an halbem Kilo Fleisch, etwa ein Achtel verschwinden lässt.[/FONT]
Adamantu stand vor der Türe und guckte sich das Haus an, aus dem die Geräusche kamen. Das alles hörte sich an, als ob es dort zuging, wie es damals zugegangen war. Es waren eindeutig die Stimmen von Namensgebern.
Das war gut.
Der Obsidianer griff nach der Türklinke, packte zu und zerdrückte sie prompt. Nach all der Zeit des Schlafens mußte er sich erst wieder an die Benutzung eines Körpers gewöhnen, aber das würde schon werden.
Er öffnete also die jetzt kaputte Türe und betrat das Streuner’s Heim mit der zerquetschten Klinke in der Steinhand.
“Entschuldigung, das war ein Versehen,” rumpelte er in handelsüblichem Zwergisch. Dabei hörte es sich wirklich an, als würde grober Schotter geschüttelt, denn seine Stimme hatte der Obsidianer auch schon seit Jahrtausenden nicht mehr benutzt.
Thevita hat gerade den Rest der vorzüglichen Suppe verspeist und freut sich auf den von Casimir vorgeschlagenen Whisky. Nebenbei betrachtet sie unauffällig Remy LaValle, schließlich ist nicht so unhöflich zu starren. Aber seine Körpermodifikationen geben ihr schon Rätsel auf und ziehen ihre Blicke immer wieder auf sich. Der Elf ist jedoch in dem Moment vergessen, als ein ausgewachsener Erdelementar - jedenfalls würde sie das Geschöpf intuitiv als solches bezeichnen - durch die Tür poltert und sich auf zwergisch für die Demolierung selbiger entschuldigt. Ein wenig verunsichert versucht Thevita aus den Raktionen der anderen zu lesen, ob das Erscheinen eines solchen Geschöpfes normal ist.
Der Ober nickt und bald haben alle ihre bestellen Spirituosen.
[COLOR=“yellow”]Casimir hebt das Glas und möchte anstoßen, als ein komischer Krach von der Tür kommt …Vor allem als dieses Geräusch als sich der Mund öffnet.
Doch der Sinn lässt sich erahnen, schaut man auf die Hand.
“[COLOR=“yellow”]Schon ok, alles Gut, passiert öfter, setzt dich und trink erstmal nen Steinbrenner oder so.
Ach ja Hallo!”
Danach wendet er sich wieder grinsend an die Gruppe.
Und Adamantu wundert sich. Einige Rassen kann er ungefähr erkennen, aber andere, wie dieses gnomige Wesen, das ihm antwortet und hier auszuschenken scheint, kennt er überhaupt nicht. Das ist ein Ork, soviel ist klar, aber eine so schwarze Elfe hat er noch nie gesehen, in all den Jahrhunderten, die er in Barsaive über der Erde gewandert war.
Außerdem wunderte er sich über die Sprachenvielfalt und die eigenartige Tatsache, das er aber auch ALLE verstehen konnte, obwohl er sie garnicht kannte. Der Obsidianer schwor Stein und Bein, das er solche lustigen Piepstöne, die der Schankkleinling von sich gab, noch nie gehört hatte und trotzdem verstand er alles was er meinte.
Eigenartig, aber faszinierend. Vielleicht ein Zeitalter, in dem man keine neuen Sprachen mehr lernen mußte. Aber möglicherweise auch ein interessanter Zauber, der auf der Stadt oder auch bloß auf diesem Gebäude liegen mochte.
Adamantu mußte sich daran erinnern, das er es mit Kurzlebigen zu tun hatte und er sich jetzt kein kurzes Jahrzehnt Zeit nehmen konnte, um einmal gründlich darüber nachzudenken, was das alles implizieren konnte.
Darum wiederholte er ersteinmal den Gruß des Kellners.
“Ach ja Hallo!”
Und dann erinnerte er sich an noch etwas. Bei den Weichlingen brauchte man Taschobjekte. Das waren normalerweise kleine runde Dinger aus verschiedenen Metallen, oder aber auch mal Edelsteine. Nun war Adamantu aber nackt aufgewacht. Jugendfrei geschlechtslos, aber eben nackt. Nach der langen Zeit unter der Erde begraben, da war halt alles was er dabei gehabt haben mochte vergammelt.
Es war zwar angenehm, das keiner vor ihm Angst zu haben schien, aber andererseits wollte er keinesfalls etwas trinken, das sich Steinbrenner nannte.
Setzen konnte er sich aber mal, einfach aus Höflichkeit, denn gesessen hatte er jetzt ziemlich lange und er genoss es ziemlich, endlich mal wieder herumzulaufen. Damit hätte er jetzt auch spontan mal ein Jährchen die Zeit vertreiben können.
Jetzt bloß nicht verzetteln.
Vorsichtig legte der Steinkolloss die zerdrückte Türklinke auf ein Fensterbrett und ging so behutsam wie möglich über diesen unsicher aussehenden Holzfußboden. Er nahm vorsichtshalber den nächsten Tisch, zu dem der Weg am kürzesten war und der dicht beim Ausgang lag, und setzte sich natürlich nicht auf einen dieser zierlichen Stühlchen, sondern auf den Boden.
Mit seinen 2,30 m ragte er auch so bequem über die Tischkante.
Obsidianermöbel hatten sie hier schonmal nicht. Vielleicht hatten sie aber etwas anständiges zu essen. Da mußte man mal fragen. UND dieses Geld, richtig. Das durfte er nicht vergessen.
Deshalb fing er an sich kräftig mit seinen Wurstfingern in der breiten Nase zu popeln.
Und WIE Adamantu popelte. Das knirschte und knackte und machte irgendwie berstende Geräusche. Wenn es eine Meisterschaft im Popeln geben würde, der Obsidianer mochte als Favorit gelten.
Als Ergebnis dieser Darbietung förderte der Obsidianer einen Smaragden hervor, der nun stolz auf dem mächtigen Zeigefinger thronte und garnichtmal klein war.
Das hatte bislang noch immer gereicht.
“Verzeihung, freundliches … ährrrmmm … Kellnerkleinwesen,” Adamantu kam ums Verrecken nicht darauf, was für eine Rasse der Ober sein könnte, “ich hätte bitte gerne keinen Steinbrenner, aber zwei Stein Rosengranit Throalberge Westhang in Scheiben und ein Schälchen Sandsteinnuggets zum Nachtisch.
Wenn es geht ?”
Nun konnte sich zeigen, ob man hier soetwas wie Obsidianer kannte.
[FONT=Comic Sans MS]Screw vergisst fast das Anstoßen mit dem Whiskey, als das Steinwesen herin kommt. Hastig holt er dies aber nach und blickt, wie es sich gehört, dabei jedem einzeln ins Gesicht. “Wow … der muss ALT sein. Ich meine, nicht alt im Sinne von Elfen oder Drachen, sondern ich meine RICHTIG alt.” Dann bemerkt er Thevitas forschenden Gesichtsausdruck. “Nein, so etwas ist nicht normal, aber normale Dinge passieren hier nicht sehr oft … aber irgendwann fängt man an, auf alles erst mal mit ruhiger Neugier zu reagieren.”[/FONT]
LaValle muß sich beherrschen, nicht den Sake fallen zu lassen und eine Waffe zu ziehen. Was ihn davon ab hält, sind sowohl[COLOR=“Yellow”] Casimirs als auch [COLOR=“Cyan”]Screw’s Reaktionen auf das was-auch-immer. Um nicht wie ein Volltrottel zu wirken, hebt der Elf seine Sakeschale, prostet allen zu und stürzt den Alkohol herunter.
“Hier trifft man echt wirklich alles - wenn jetzt aber noch Insektengeister kommen, verpiss ich mich.” Mit einem Grinsen im Gesicht nickt er Ork und Elfin noch einmal zu, und sucht sich dann eine Dunkle Nische, von der aus er Gastraum und Tür überblicken kann.
Thevita nickt Remy LaValle zum Abschied zu und grinst dann Screw an. “Die Frage ist wohl, wie man normal definiert. Und ich glaube für ruhige Neugier bin ich noch ein wenig schreckhaft, aber ich werde daran arbeiten.” Sie lässt sich den Duft des Whiskys in die Nase steigen und genießt die einzelnen Aromen. Ebenso genüsslich kostet sie den Whisky. “Der ist wunderbar Casimir. Wenn ihr hier noch mehr solcher Schätze habt, werde ich wohl Stammgast.” Entspannt lehnt sie sich wieder zurück.
“Soviel Auswahl gibts hier eh nicht…”, selbst ohne Verstärkung hätte LaValle das gehört. So grinst er nur vor sich hin, schenkt sich Sake nach und hängt weiter seinen Gedanken nach. Und beobachtet weiterhin, was um ihn herum vor sich geht.
Bevor er jedoch seine zweite Schale leert, geht er kurz in sich und aktiviert den Giftstofffilter. Heute hauts ihn definitiv nicht vom Hocker.
[FONT=Comic Sans MS]Screw lehnt sich seufzend zurück und genießt den Nachgeschmack. “Ich denke, >normal< ist all das, an was man gewöhnt ist. Für mich war es zum Beispiel mal normal, dass ich von jedem Menschen - oder bewusst denkenden Wesen - Ehrlichkeit erwarten kann.” Ein Schulterzucken begleitet ein schiefes Grinsen. “Dann kam ich in die Unterstufe. Meine Goblinisierung hat auch nicht geholfen, aber wenigstens habe ich so erkannt, was Freunde sind … hart, aber sehr lehrreich.”
Der Ork blickt einen Moment ins Leere und fügt dann hinzu: “Ich meine, wie >normal< ist es, grundsätzlich gegen das Töten zu sein aber Fleisch zu essen und Waffen herzustellen?”
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Obsidianer hatten keine Ohren. Das heißt, sie hatten schon sowas ähnliches, aber das saß innen im Kopf. Und eigentlich war es auch eher sowas wie ein Schwingungsmesser für Erdvibrationen. Ein seismologischer Sinn, wenn man so wollte, aber der war fein genug, um die lustige Luftschwingungskommunikation der Weichwesen wahrzunehmen.
Sehr gut wahrzunehmen.
So entging Adamantu auch die letzte Bemerkung des Orks nicht und weil er selbst auch schonmal darüber nachgedacht hatte, kam eine Antwort aus ihm heraus, ohne das er eigentlich der Empfänger der Frage gewesen wäre.
“Ich bitte die Einmischung zu entschuldigen, verehrter Orkartiger, aber ich halte das für den natürlichen Lauf der Dinge. Waffen herzustellen, um sich gegeseitig zu töten, mag sich auf den ersten Blick dumm ausnehmen, aber über die Zeit gesehen, zwingt die hohe Geburtenrate von euch Fleischlingen euch zu einer Art von Selbstbeschneidung.
Das ist bloß gesund.
Und das ihr Fleisch esst, fand ich anfänglich auch etwas abstoßend, aber dann habe ich darüber nachgedacht und festgestellt, das ich ja auch Stein verzehre und mich nicht als Kannibale fühle.
Man ist, was man ißt, oder umgekehrt, sagt eines eurer Sprichwörter und das scheint zu stimmen.
So gesehen ist es nur logisch, das ihr Fleisch esst.
Oder ?”
Der Steinkolloss hatte das vorherige Gespräch, in dessen Verlauf Screw die Frage gestellt hatte, nicht mitbekommen. Er antwortete ganz spontan, auch weil er irgendwie immer das Gefühl hatte, mit den Kurzlebigen zu lange herumzutrödeln.
Außerdem war er laut.
Der Obsidianer wollte ja gehört werden und übte aber noch mit seiner Stimme. Deshalb kam sie jetzt etwas zu laut rüber und polterte geradezu.
“[COLOR=“Yellow”]Du bist hier immer herzlich Willkommen! Das Streuners ist der zentrale Umschlagplatz für Getränke aller Universen. Kaum ein Getränk ist hier mal nicht zu finden.”
In diesem Moment poltert auch schon wieder die Stimme am anderen Tisch los.
Nicht nur Casimir zuckt dabei kurz zusammen, auch der riesen Teller mit erlesenen Gesteinsbrocken (getragen von mehreren Gnomen) trudelt einen gefährlichen Moment.
Doch schon im nächsten Augenblick ist der Tisch erreicht und das Essen kommt zum stehen.
Der Ober kommt damit wieder zum Vorschein und mustert kritisch den grünen Stein.
Kurz darauf grinst er aber schon wieder und wendet sich an den Koloss.
“[COLOR=“LightBlue”]Ich hoffe, dass Essen mundet! Darf ich Ihnen unseren Service anbieten und Ihre Währung gebührenfrei gegen Mit-Fisch eintauschen, während sie essen?”
Fisch ? Zum Granit ???
In völliger Verkennung der Situation, staunt Adamantu über den eigenartigen Geschmack, der Leute heutzutage und schüttelt knirschend und für Gnomenverhältnisse quälend langsam den Kopf.
“Bitte keinen Fisch zum Rosengranit,” rumpelt der Obsidianer schließlich. “Der paßt besser zu Flußkieseln. Vielen Dank und Guten Appetit. Das ist für ihre Mühen und die Tür.”
Mit diesen Worten überreicht der Steinkolloss seinen Smaragdpopel dem Kellnerkleinwesen, dessen sechster Sinn für Gier nun bestimmt zweifelsfrei erkennen konnte, das es sich wirklich um einen echten Smaragden handelte. Gebacken in der Hitze, dem Druck und der Magie, die einen Obsidianer antrieben.
Daraufhin nimmt sich Adamantu eine Scheibe Tiefengestein, schüttet sich ein wenig Salz drauf und beißt herzhaft rein.
Das zieht ein lautes Knacken und Knirschen nach sich. Ganz so, als ob direkt neben einem, ein ziemlich großes Wesen… naja… eben Steine zerkauen würde. Und dieses Wesen hatte da großen Spaß daran, wie sein Hunger groß war.
Nach ein paar Jahrtausenden Schlaf ein verständlicherweise ziemlich großer Hunger.
Dabei aß Adamantu nichtmal mit offenem Mund oder so. Aber Granit war nunmal ziemlich harter Stein und der machte halt Lärm beim zerkautwerden.
Thevita schwenkt nachdenklich ihren Whisky in seinem Glas. Den Einwurf des Erdelemtars lässt sie erst einmal unkommentiert im Raum stehen. Unter dem lauten Knirschen der Steine ist ihre Stimme stimme leise, aber trotzdem noch deutlich zu verstehen. “Normaler als ihr denk, Srew. Wir haben alle unsere inneren Konflikte, unsere Dämonen, die uns in dunklen Stunden heimsuchen. Irgendwie habe ich das starke Bedürfnis, euch zu sagen, dass es immer der Wille ist, der die Waffe führt, welcher tötet. Aber ich habe das Gefühl, dass ihr euch die Sache nicht so einfach macht. Waffen werden immer zweischneidige Schwerter sein, nur müsst ihr herausfinden, ob ihr damit leben könnt. Genauso verhält es sich mit dem Fleischgenuss.” Nun ist es Thevita mit den Schultern zu zucken. “Aber auf die Diskussion lass ich mich nicht ein, auch das ist ganz allein eure Entscheidung. Ihr habt einen starken moralischen Kompass und dafür habt ihr meine Bewunderung und meinen Respekt. Ich habe volles Vertrauen, dass ihr die für euch richtigen Entscheidungen treffen werdet.” Sie lächelt Srew aufmunternd zu. “Seid bloß froh, dass ihr nicht bei meinem Volk aufgewachsen seid. Da ist es normal, dass man niemanden trauen kann, ganz besonders nicht der eigenen Familie. Die, welche sich am rücksichtslosesten nach oben kämpft und sich dort behauptet, erringt die Gunst unserer Göttin. Das einzige was die Drow zusammen hält ist ihr Hass auf Elfen und alles, was sich sonst noch auf der Oberfläche aufhält.” Thevita schnaubt verächtlich. “Aber eines interessiert mich noch brennend: habe ich euch richtig verstanden, dass ihr nicht als Hobgoblin geboren seid?”
[FONT=Comic Sans MS]Screw muss bei Adamantus Meldung leicht lächeln. “Logik nervt.” Thevitas Aussage hält ihn von weiteren Kommentaren ab.
“Nun … für mich ist es normal. Es war eher eine rhetorische Frage. Und euer Vertrauen ehrt mich.” Dann überlegt er, wie er das mit der Goblinisierung am besten beschreiben soll. “Ja, habt ihr. In meiner Welt ist die Magie Zyklen ähnlich wie Ebbe und Flut unterworfen, und bis vor etwa 60 Jahren gab es sie seit Jahrhunderten praktisch gar nicht. Die Welt war ausschließlich von Menschen und Tieren bevölkert und der Mensch entwickelte sich technologisch immer schneller fort. Als die Magie dann wieder erwachte, aktivierte diese das in manchen Menschen schlummernde Potential … einige konnten dann Magie wirken, andere gebaren statt menschlicher Kinder Zwerge und Elfen. Außerdem erwachten die Drachen aus ihrem langen Schlaf und verließen ihre Horte, und mit ihnen tauchten auch andere magische Wesen auf. Die Welt erlebte einige seltsame Jahre.”
Er pausiert kurz und nimmt einen großen Schluck Bier. “Dann folgte die große Goblinisierung bei der sich etwa jeder zehnte Mensch unter Schmerzen und über Tage hinweg in einen Troll oder Ork verwandelte. Damals wusste man noch nicht, dass dies alles mit der Magie zusammen hing und es brach vielerorts Panik aus. Ab diesem Tag, kommt es immer wieder mal vor, dass ein Kind als Mensch geboren wird und in der Pubertät dann aber goblinisiert. Das ist eine sehr unangenehme und lebensverändernde Angelegenheit … man ist plötzlich deutlich größer, stärker und wiederstandsfähiger … und auf der anderen Seite fällt einem das Denken schieriger … als wurde der logische und soziale Verstand in Gelee getaucht. Bei mir kam dazu, dass mein normaler Gesichtsausdruck jetzt so aussieht, als würde ich auf einer Zitrone rumkauen und ich wollte am liebsten jedem die Faust schmecken lassen, der einen dummen Witz über mich macht. Ich musste von einem Tag auf den anderen meine ganze Denkweise umstellen … dauerte dann doch drei harte Jahre. Der einzige Unterschied von geborenen zu goblinisierten ist die Lebenserwartung. Als Troll oder Ork wird man nicht älter als 50, wenn man aber als Mensch geboren wurde, kann man eventuell sogar die 100 erreichen.”
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Sogar die 100 erreichen.
Adamantu mußte bei dem Gedanken lächeln. Er war 100 gewesen, bevor er auch nur aus dem Stein gekrochen war. Es hatte eben seine Weile gedauert, sich zu überlegen, ob man wirklich geboren werden wollte. Hier draußen ging es sehr viel anders zu, als in der Traumzeit der Erde. Sehr sehr viel anders.
Die Kurzlebigen machten sich wahrscheinlich überhaupt keine Vorstellung davon, das sie es ausschließlich mit den Extremhektikern einer Rasse zu tun hatten, wenn sie mit einem Obsidianer sprachen.
Wirklich wahr.
Aber wenn man sich den durchschnittlichen Stein mal ansah, dann konnte man sich eigentlich denken, das es ein Steinvolk auch eher ruhig angehen ließ. Aber auch dann, wenn das Element der Erde, das am meisten mit den Fleischlingen zu tun und auch unter ihnen zu leiden hatte, sich irgendwann entschlossen hatte, diese eigenartige Form der Existenz zu studieren und dazu den ersten Lebensfelsen schuf, so brachten nur wenige Erdbewußtseine genug Interesse auf, sich mit den Eintagsfliegen abzugeben.
Man mußte schon wirklich die Geduld eines Steins haben, wenn man gerade eben etwas mit einem dieser Fleischlinge ausgehandelt hatte, man dann mitten in einem Projekt steckte und dann so ein Fremder daher kam und meinte den ganzen Handel schonwieder neu machen zu müssen, nur weil er der Urenkel sei und eine andere Meinung hätte.
Sehr lästig sowas und kam oft schon noch bevor auch bloß läppische 100 Jahre vergehen konnten.
Mit solchen Gedanken zermalmte der Obsidianer zufrieden, entspannt und lautstark sein steinhartes Mahl.
“Das klingt, als ob man das auf keinen Fall durchmachen möchte.” Thevita genießt den letzten Rest ihres Whiskys. Plötzlich steigt ein Gähnen in ihr auf, welches sie nur mühsam unterdrücken kann. Entschuldigend blickt sie Screw und Casimir an. “Oh je, ich glaube, ich sollte dringend etwas Schlaf nachholen. Daher werde ich mich jetzt wohl in mein neu aquiriertes Heim zurückziehen.” Bei diesen Worten zwinkert sie Screw zu. “Und schließlich habt ihr auch noch Geschäftliches zu erledigen. Auf jeden Fall war es mir eine Freude die Herren Stadträte kennenzulernen. Ich danke für die Hilfe und die Einladung. Und der nächste Whisky geht auf mich. Wenn ihr Zeit habt, wisst ihr ja, wo ihr mich findet.” Sie erhebt sich, verbeugt sich kurz vor den beiden und wendet sich dann zum Gehen.