Session 0 - Demokratie oder Antidemokratie?

Es gibt meiner Meinung nach Charakterkonzepte, die es einer Spielgruppe sehr schwer machen können. Hier finde es vollkommen legitim, dass man ein Veto-Recht hat. Denn die Spielgruppe muss ggf. die Konsequenzen ausbaden.

Fantasy-Beispiel (DSA):
Herumreisende Helden sind nix anderes als Vagabunden (wenn keiner von Stand in der Gruppe ist) für die Bevölkerung. Wenn eine Spielgruppe, selten eine unauffällige Truppe, in einen Ort kommen, fallen sie schon sehr auf. Wenn dann der Mörder-Hobo-Char des einen, dann wild Leute tötet, heißt es schnell “mitgehangen, mitgefangen”, was zum Nachteil der ganzen Gruppe gereicht.

Star Wars Beispiel:
Wenn die Crew in Jabbas Palast abhängt und einer etwas klaut, wird Jabba sicherlich schnell mit allen kurzen Prozess machen oder allen eine Wiedergutmachungsaufgabe zuteilen.

Egal welches RP:
Ich möchte einen blinden Charakter spielen. Ich habe ein super cooles und spannendes Konzept, aber das Handicap ist wirklich heftig. Sprich, alle müssen damit dealen und darauf eingehen.

Wenn also ein Konzept vorsieht, dass es die ganze Gruppe immer mal wieder in Schwierigkeiten bringt, dann sollte und muss darüber offen diskutiert werden, ob alle darauf Bock haben. Wenn ein Konzept vorsieht, dass alle ständig darauf eingehen müssen, weil es nicht anders geht, darf und sollte auch darüber diskutiert werden.

Wenn dann auch nur einer am Tisch sein Veto einlegt, sollte man schauen, welche Lösung es für das Problem gibt:_

  • Es wird ein anderes Konzept gesucht
  • Person A oder B spielt nicht mit
  • Man versucht es dennoch und schaut, ob es doch Spaß macht (also 1-2 Spielabende, danach eine finale Entscheidung der Gruppe)
  • Es wird ergründet, warum ein Veto vorliegt (hier können schlechte Erfahrungen aus alten Gruppen eine Rolle spielen)

Weiterhin bin ich der Meinung, dass man eigentlich alle Charakterkonzepte aufeinander abstimmen sollte. Siehe dazu meinen Beitrag https://rpg-foren.com/t/umfrage-bei-gruppenneugruendung/43554

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