Ein Rollenspiel ohne Dach ist substanzlos und austauschbar. Beim traditionellen Rollenspiel werden Spieler in ein zum willkürlichen Setting passendes Korsett gequetscht, was für den Moment faszinierend sein mag, jedoch langfristig zu Verdrossenheit führt. Spielwelten sind fast immer statisch und erleben keine spürbare Veränderung. Im Wandel der Zeit verändern sich Landmassen, verschieben sich Grenzgebiete, gedeihen und vergehen (Hoch-)Kulturen, eröffnet technologischer Fortschritt neue Lebensweisen, uvm. Wo sich einst archaisch bewaffnete Horden um Glaubensdifferenzen zankten stehen sich Jahrtausende später autonome Androiden und um ihre Existenz bangende Hominiden mit Massenvernichtungswaffen gegenüber.
Die HSGE-basierte SOG-Reihe beendet die Ära festgefahrener Traditionen und ermöglicht auf neuen Wegen eine Spielerfahrung, die Seinesgleichen sucht.
SimEvolution ist das Dach zu Distant Worlds. Hier schreiben Spieler Geschichte, die am Rollenspieltisch zum Setting wird. Alles hat einen Anfang…
[SIZE=7]DAS SPIELUNIVERSUM[/SIZE]
[SIZE=5]Einführung[/SIZE]
Da noch nicht alle Aspekte in der Entstehung des Universums wissenschaftlich fundiert erschlossen sind, bediene ich mich an hypothetischen Annahmen, die ein schlüssiges Bild projezieren, jedoch mehr oder minder fiktiv sein können. Dazu eine Frage, die sich wahrscheinlich schon jede/r gestellt hat: Was war, bevor sich Massen zu Gaswolken, Sternen, Sternhaufen, Galaxien und Galaxiehaufen verdichtet haben?
Wir wissen aufgrund von Untersuchungen der Hintergrundstrahlung, daß die sichtbare materielle Welt nur ein Bruchteil der Gesamtmasse sein kann. Die Quantenmechanik postuliert zwei weitere Komponenten, die wesentlich zur Struktur des Universums beitragen. Diese Komponenten sind dunkle Materie und dunkle Energie.
Die Chaostheorie besagt, daß unser Universum nur eines von vielen ist. Man stelle sich die Ursuppe wie einen zyklischen Prozess vor, bei dem in einem Kessel voller brodelnder Substanz immer wieder zeitlich und örtlich scheinbar willkürlich (einem Fraktal mit unendlich vielen Iterationen ähnelnd) unvorstellbar winzig kleine Bläschen entstehen, die bei maximaler Oberflächenspannung zerplatzen. Dieser Moment ist ein Urknall.
Der Raum, der die Ursuppe umgibt ist das Multiversum. Universen, die zumindest teilweise zeitgleich existieren sind Paralleluniversen. Es ist möglich, daß sich Universen auch örtlich überlappen, was Anomalien und Paradoxons hervorbringen kann.
[SIZE=5]Die Genese des Universums[/SIZE]
Die ersten 100 Millionen Jahre
Ein Bläschen, das aus den Komponenten dunkle Materie, dunkle Energie, kleinsten Quantenpartikeln und Strahlung besteht zerplatzt und schleudert seine zerspitterten Bestandteile in die Umgebung (Multiversum).
Die superheiße Strahlung, die den größten Anteil hat breitet sich mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit ballonartig in die Unendlichkeit aus. Sie ist die Schubkraft aller anderen Komponenten die deutlich schwerer sind, beginnt jedoch schnell abzukühlen und zu verblassen. Die dunkle Energie, die den geringsten Anteil hat verteilt sich strukturlos wie ein Sprühnebel innerhalb des Strahlungsraums. Da sie sich antigravitativ verhält, sammeln sich dunkle Materie und Quantenpartikel außerhalb der Wirkungsbereiche der dunklen Energie (fachsprachlich als Voids bekannt), wodurch ein spinnwebenartiges Geflecht entsteht. Die dunkle Materie ist die Antithese zur dunklen Energie und verhält sich somit stark gravitativ. Sie verklumpt und zieht an den Knotenpunkten mit hoher Dichte die Quantenpartikel an, die sich aufgrund quantenmechanischer Vorgänge zu Wasserstoffatomen umformen. Die dabei entstehenden Wolken verdichten sich zu Molekülketten, die schließlich die ersten supermassiven Sterne bilden. Die einsetzende Kernfusion innerhalb dieser kurzlebigen Supergiganten erzeugt schwere Elemente, die durch Sonnenwinde in die Umgebung geblasen werden. Am Ende ihrer Brennzeit setzen die Supergiganten in einer Supernova Wasserstoffwolken frei, die ebenfalls in die Umgebung geschleudert werden um sich mit den schweren Elementen zu einem Molekülgemisch zu verbinden.
Die nächsten 900 Mio. Jahre
DIESER ABSCHNITT BEFINDET SICH IN REVISION UND STELLT NOCH KEINE FINALISIERUNG DAR
Wir befinden uns aktuell im uns bekannten Universum an einem Punkt auf der für unser Universum gültigen Zeitskala, andem die dunkle Energie bereits bis auf ca.70% auskondensiert ist. Die restlichen 30% der Masse teilen sich dunkle Materie(ca.25%) und sichtbare Materie(ca.5%). Die dunkle Energie ist Emitter und Distraktor zugleich, befindet sich also immer alles andere abstoßend als zentriertes Feld in den sogenannten Voids. Der Raum zwischen den Voids ist netzartig mit einer nebulösen Wolkendecke aus dunkler Materie befüllt. Diese Wolkendecke ist nicht statisch, sondern unterliegt bedingt durch die Wechselwirkung der Abstoßungskräfte dunkler Energie einem Rotations- und Bewegungskreislauf (ähnlich dem ständig durch Luftverwirbelungen veränderten Wolkenbild innerhalb unserer Erdatmosphäre). Die dunkle Materie ist Attraktor für die sichtbare Materie, was erklärt, daß sich Galaxien genau dort bilden, wo die Dichte dunkler Materie am höchsten ist. Sie sorgt für die Stabilität einer Galaxis und gewährleistet, daß diese nicht bei der Rotation durch die Zentrifugalkraft auseinanderbrechen.
Da sich der Zerfall dunkler Materie offensichtlich schneller vollzieht als der dunkler Energie, resultiert daraus die logische Schlußfolgerung des sich zunehmend schneller ausdehnenden Universums. Durch das wachsende Kräfteverhältnis der dunklen Energie vergrößern sich die Voids. Es ist anzunehmen, daß in unbestimmter Zukunft das Geflecht der dunklen Materie und damit auch der sichtbaren Materie zerreißt und bis zur vollständigen Auflösung verblaßt.