Also, das ist mir irgendwie ein wenig zu schwarz/weiß gedacht.
Ich finde es legitim, wenn Spieler Spaß am Dungeon-Crawling und Schätze suchen haben. Muss nicht jedem gefallen, aber warum nicht,
das ist für mich jetzt nicht primär etwas für “Noobs”.
Und Kämpfe als den “Anfänger-Chice” abzutun, finde ich auch nicht richtig. Nach dem Motto “wahres Rollenspiel kommt ohne Kämpfe aus”.
Für mich ist Kampf genau so ein Stilmittel wie jedes andere, um eine Geschichte voran zu treiben. Und da kann man genau so, wie in jeder anderen Situation, seinen Charakter spielen und Rollenspiel machen.
Was denn, wenn man nun eine Kampagne über Barbaren, Vikinger oder Klingonen macht. Die stehen dann alle im Ballsaal bei Kaffee und Kuchen und machen Diplomatie und Intrigen? Wird dann jeder Spieler gezwungen, einen ‘Warf’ oder
einen Streichel-Drow wie Drizzt zu spielen? 
Ich sage mal so, aus meiner Sicht kann man Kampf abhandeln im Stile von: “Ich benutze mein Langschwert und haue damit den Ork.” => “Du brauchst eine 18.” => “Hab getroffen, 12 Schaden.” => “Ist notiert. Nächster bitte.”
Oder man spielt auch in Kampfsituationen seine Rolle weiter, beschreibt die Action, die abgeht, achtet auf seine Gefährten und spielt die Bedrohung und die Interaktion mit den Gefährten richtig aus.
Aber das liegt ja an jedem selbst, wie er es nutzt (bzw. an der Gruppe und dem SL). Ich habe auch schon in Gruppen gespielt, die Battle-Maps und Zauber-Templates und Figuren für die Kämpfe genutzt haben. Das gibt mir gar nichts.
Wenn ein Spielleiter sowas sagt wie: “Ja, die flammenden Hände wären jetzt ein echt cooler Effekt gewesen, voll die geile Spielsituation. Aber Du bist leider ein Kästchen zu weit weg.” … dann ist für mich da etwas falsch.
Ob es Kämpfe gibt, oder nicht, hängt bei mir von der Kampagne und dem System ab. Bei “Kleine Ängste” gibt es bei mir so gut wie gar keine Kämpfe, es sei denn, eine Spielsituation erfordert es zwingend. Aber ich plane keine Kampfbegegnungen für die Abenteuer. Wenn wir AD&D spielen, gibt es aber in der Regel in jedem Abenteuer einen Kampf, je nachdem, was in der Kampagne gerade passiert. Sei es, dass ein Antagonist in Form eines Kampfes vorgestellt wird, dass die Helden in eine Situation reinplatzen und einem wichtigen NSC helfen müssen oder streunende Monster in einer alten Ruine aus dem Weg geräumt werden müssen. Was es bei mir nicht gibt sind Kämpfe á la “ihr reist 2 Tage durch die Wüste, lasst mich mal auf der Begegnungstabelle würfeln”. Wenn es Kämpfe gibt, sind sie immer irgendwie in den Plot eingeflochten und vorbereitet.
Ich finde auch gerade bei AD&D gibt es zu den einzelnen Monstern so ausführliche Angaben, dass man durchaus aus einer Monsterbegegnung mit Kampf ein ganz eigenes Event machen kann, und nicht nur ein “da will Euch gerade einer verkloppen, packt mal die Waffen aus”.
Was es bei mir aber zum Beispiel gar nicht gibt ist “Angst um den Charakter” bei einem Kampf. Meine Kampagnen sind eigentlich immer als Epos angelegt, und ich beende einen Epos nicht mit “tja, hätteste mal ne 17+ gewürfelt”.
Wenn ein Charakter in einer meiner Kampagnen stirbt, dann passiert das so, dass der Spieler auch weiß, dass er dieses “Risiko” gerade jetzt in dem Moment eingeht. Und dann ist das in einer entsprechenden finalen Situation,
in einem Showdown, oder wenn der Spieler entschieden hat, dass er die Reise seines Charakters an dieser Stelle beenden möchte. Wenn einer der Charaktere dann stirbt, dann hat es auch entsprechende dramaturgische Auswirkungen.
Der Ausgang eines Kampfes hat bei mir eher Auswirkungen auf den Plot. Ein verlorener Kampf bringt irgendwelche Schwierigkeiten mit sich, aber nicht, dass ein Charakter dabei aus der Kampagne ausscheidet.
Naja, klingt so, als ob die Gruppe sowas wie Decent ohne Spielbrett spielen wollte. Warum nicht … aber wenn ich sowas spielen will, habe ich für meinen Teil lieber die Plastik-Miniaturen dabei und Spielutensilien.
Boah, würdest Du mir damit auf den Keks gehen … 

Wir machen uns bei Hero Quest zugegeben auch ein wenig Diablo 1 Musik an, und lesen die Abenteuerbeschreibung. Rollenspiel machen wir dabei aber gar nicht.
Aber wenn es Dir Spaß macht, warum nicht. ^^ Es sei Dir von Herzen gegönnt.
Hab das auch mal bei TableTop mit Will Wheaton gesehen. Bei “Last Night on Earth” konnte Felicia Day es auch nicht lassen, mit ihrer Miniatur Rollenspiel zu machen.