Ich leite als Newbie-DM jetzt seit etwa 10-12 Sessions (ich habe aufgehört zu zählen) eine komplette Newbie-Truppe aus 6 Spielern.
Anfangs war es ein absolutes Chaos und keiner kannte die Regeln genau. Jeder meinte dazwischen zu brüllen, weil er glaubt die Regeln besser zu kennen.
Die haben anfangs gar nicht ihre Rolle gespielt. Auch bis jetzt geben Sie ihren Charakteren keine Stimmen, sprechen aber zumindest zu den NPCs in gewählten Worten.
Ich weiß also sehr gut, was du meinst ^-^
Ich habe ganz am Anfang die “Regel” eingeführt, dass wir nach den Sessions kurz 10 Minuten Zeit nehmen für Feedback. Wenn dafür keine Zeit ist, besprechen wir alles vor der nächsten Session.
Du hast dadurch den Vorteil, dass du die Meinung der Spieler hörst. Sie können die sagen, woran sie Spaß haben - Interaktionen mit NPCs, Kämpfe oder einfach nur scheiße bauen. Auch hierbei kannst du deinen Spaß haben.
Aber viel wichtiger: Du kannst ihnen deine Meinung sagen. In solchen Situationen kannst du direkt ansprechen, was dich stört. Klar, die Wortwahl ist da schon wichtig. Du willst sie ja nicht flamen, sondern die Gruppendynamik und den Spielspaß ausbauen.
Du kannst alles gesagte entsprechend für die nächsten Sessions anpassen und immer wieder kurz nachfragen, wie die Änderungen ankommen.
Ich habe kein Problem damit, wenn sie untereinander “normal” reden. Das kürzt das bei 6 Spielern einfach erheblich ab.
Jedoch vergessen die manchmal, dass ihre Charaktere nicht alles wissen, was die Spieler wissen. Das wird dir bestimmt auch noch passieren. Ich habe meine Spieler immer gefragt, woher die Charaktere denn die Information nehmen.
(Woher weiß dein ausgeruhter Charakter, dass euer Dieb über Nacht etwas vom Tavernen-Besitzer geklaut hat? Du warst doch fest am schlafen und hast sogar schlecht gewürfelt.)
Und um meinen Beitrag jetzt hier zusammenfassend abzuschließen:
Besonders bei Newbies musst du etwas Rücksicht nehmen und einfach offen sprechen.
Sag ihnen, was dich stört und belohne sie dafür ingame. Du musst diese “Belohnungen” nicht mal versprechen.
Beispiel: Mein Druide hat ab der 3. Session regelmäßig nach Gewässern gesucht, um zu Silvanus zu beten. Dafür hat er immer beschrieben, wie er dankbar eine Hand voll Laub ins Wasser fallen lässt und dabei zu ihm spricht. Ich fand das einfach klasse. Ich habe ihm dann beim 4. oder 5. mal beten beschrieben, wie das Laub scheinbar wieder an Kraft gewinnt und Silvanus als Zeichen seiner Dankbarkeit für die Gebete aus den Blättern eine frische Blüte formt. Dann habe ich dem Druiden dafür Inspiration gegeben. Das ist nicht viel, aber es hat ihn ermutigt mehr in seiner Rolle zu bleiben. Er fragt mich nun bei jeder Klerikerin oder Gläubigen, wie die Götter zu Silvanus stehen und reagiert entsprechend auf die NPCs.
Ich hätte ihn auch die Blüte mitnehmen lassen und ihm statt der Inspiration die Blüte gelassen und ihr eine heilende Wirkung gegeben, aber er hat sich einfach gefreut.